Lofoten-Winterreise

  • Herzlichen Dank für den wirklich tollen Reisebericht. Im Sommer kennen wir Skandinavien schon, aber im Winter leider nicht. Wir haben bedenken wegen der Kälte und dem nicht so gut isolierten Kastenwagen. Habt ihr an eurem Malibu vorher Umbauten gemacht?

    PÖSSL Summit 640 auf Jumper 2.0 mit 160PS
    Unterwegs mit der besten Frau der Welt und seit 2020 mit Nelly

  • Vielen Dank für diese tolle Zusammenfassung eurer Reise die ich damals schon begeistert verfolgt habe!:fingerh:

    Herzliche Grüße Daniela

    Concorde Compact, Citroën Jumper HDI 120, EZ 5/09
    , 6 Zoll Zusatzluftfeder, 80er Fiedlerbühne für BMW G 650 XCountry, 180 WP Solar, Wynen Gastankflasche , 350 W Wechselrichter

  • Herzlichen Dank für den wirklich tollen Reisebericht. Im Sommer kennen wir Skandinavien schon, aber im Winter leider nicht. Wir haben bedenken wegen der Kälte und dem nicht so gut isolierten Kastenwagen. Habt ihr an eurem Malibu vorher Umbauten gemacht?


    Wirkliche Umbauten keine. Was wirklich wichtig war und wir uns vorher "gebastelt" haben, ist ein relativ dicker Vorhand mit herausnehmbarem Zwischenteil via zweier Reißverschlüsse zwischen dem Fahrerhaus und dem Rest des Fahrzeugs. Ohne diesen Vorhand will ich diese Reise nicht machen! Grundvoraussetzung! So ist es mollig warm vorne während der Fahrt, und hinten habe ich die Heizung immer so auf 8 Grad gestellt. Wenn ich sie nur auf 5 Grad gestellt habe, ist mir dann doch hinten an den Wasserleitungen die außen liegen das Wasser eigefroren. Ansonsten hatten wir natürlich die Isolierung für die Frontscheiben dabei, eine Isolierung für die Hecktür und eine dritte Gasflasche hinten in der Zarges-Box auf dem Träger.


    Ansonsten immer viel lüften und ab geht es......


    Habe ich eben gesehen: Im vorigen Post habe ich vor zwei Jahren geschrieben:


    Hallo liebe Forums Gemeinde, vielen Dank für eure netten Kommentare. Hat mich sehr gefreut. Wenn ihr mal auf Usedom vorbei schaut, meldet euch mal!
    Hier noch ein paar Gedanken die ich mir für mich notiert habe: Vielleicht interessiert es ja den einen oder anderen.


    Gefahrene Kilometer: 4850
    Verbrauchter Sprit: 476 Liter Diesel
    Gasverbrauch: 5 Flaschen a 11 Liter


    Dinge die praktisch waren, Dinge die unpraktisch waren,



    Unser Vorhang der das Fahrerhaus vom restlichen Fahrzeug abtrennt. Durch diesen Vorhang war es möglich, während der Reise zwei unterschiedliche Temperaturzonen im Auto zu haben. Wir hatten es mollig warm während der Fahrt vorne im Führerhaus während es dahinter im Wohnbereich zwischen 5 Uhr und 8 Grad während der Fahrt hatte. Erst abends angekommen am Ziel, haben wir den Vorhang abgetrennt und den Wohnraum wieder aufgeheizt. Auch nachts haben wir den Vorhang wieder eingehängt wodurch das Führerhaus wiederum nicht mit geheizt werden musste in der Nacht. Es war immer wieder überraschend, wie eiskalt es dann morgens im Führerhaus war im Vergleich zum restlichen "Wohnraum". Wir hatten die Heizung immer auf 8 Grad gestellt, hatten dicke Daunendecken in Gebrauch. Meine Frau hatte noch eine leichte Wolldecke drüber gelegt. Morgens war die Hütte sehr schnell wieder warm, null Problem. Durch den Vorhang, so bin ich mir sicher, haben wir viel Gas einsparen können. Ich will eine solche Reise (ins Kalte) nicht ohne einen solchen Vorhang mehr machen!


    Die Isomatten von Kantop für die Windschutzscheibe und die beiden Scheiben der Türen funktionieren super. Ich würde sie immer wieder kaufen. Die einzige Begrenzung bei der Nutzung ist sehr starker Wind. Doch dieser muss wirklich äußerst stark sein. Das Beschlagen der Scheiben von innen beim Kochen bleibt aber mit diesen Isomatten völlig aus. Und wir kochen fast immer selber.


    Die dritte Flasche Gas hinten auf dem Radträger. Dies hat zu entsprechend mehr Flexibilität geführt. Insbesondere wegen der vielen Feiertage die bei uns zum Tragen kam.


    Unser Honda Stromgenerator. Abends wenn ich die Akkus laden wollte der Kameras und am Notebook gearbeitet habe, war es immer sehr beruhigend, den Generator laufen zu haben. Er ist so leise, dass er weder uns noch andere stört die eh so gut wie nie in der Nähe waren. Er ist klein funktioniert einwandfrei und macht einen top zuverlässigen Eindruck.


    Zur weiteren Isolation hatte ich einen Schaumstoffkissen zugeschnitten für das Mini Heki und eine alukaschierte Decke für den Hecktüren Bereich. Hat meines Erachtens wesentlich zur Isolation des Fahrzeugs beigetragen.


    Mein Fjällräven Parka. Ich mag eigentlich überhaupt keine Kleidung die schwerer ist als 3- 400g. Es ist jedoch so kalt gewesen dort oben und so unangenehm windig, dass ich immer wieder nur dankbar war für dieses geniale Stück Kleidung. Sonia geht es da ähnlich mit dem langen dicken Daunenmantel, den sie extra für diese Reise angeschafft hatte. Umso länger umso wärmer. Es brauchte wirklich deutlich mehr als die normale Daunenjacke.


    Die Winterreifen. Haben für meine Begriffe absolut genial gearbeitet und ich kann sie nur wärmstens weiterempfehlen. Sind Continental Winterreifen mit einem super Grip. Das optimale wäre dann eben nur noch ein Reifen mit Spikes.


    Die Apps für die Aurora Borealis Vorhersage. Wirklich sehr hilfreich, kostet nichts nur zu empfehlen.


    Achtung: Mein Pinkel Eimer. :augengross: Hört sich vielleicht komisch an aber ich fand mein Pinkel Eimer war praktisch. Unser Ansinnen ist ja, die Toilette so selten wie möglich "voll zu haben". Helge Schneider sagt selber, wir gehen alle viel zu oft aufs Klo. :) Ich als Mann habe natürlich kein Problem, in ein Gefäß mit einer entsprechend großen Öffnung zu pinkeln. Das habe ich eben getan und es dann irgendwo in den Busch geschüttet. Aus ökologischer Sicht spricht dagegen ja nichts. Tue das natürlich nicht z.B. in der Stadt oder so, sondern nur wirklich draußen in der Pampa. Nicht dass wir uns da missverstehen! So war aber das flüssige Volumen in unserer Toilette logischerweise weniger, als wenn ich dort immer mit rein gepinkelt hätte.
    Die Möglichkeiten der Entsorgung waren durch die Winterzeit schon sehr begrenzt.
    Ich hoffe das war jetzt nicht zu sehr despektierlich.....finde es aber eine sehr praktische und einfache Möglichkeit der Ressourcen Nutzung die eben so ein Kastenwagen mit sich bringt. :zungelang:


    So, dass ist es dann auch zu dem Thema Lofoten Winterreise. Wir können es nur "wärmstens empfehlen". Wir würden allerdings nicht wieder zu dieser Zeit fahren, lieber Oktober November oder Februar März. Da werden die Tage wieder etwas länger. Das war schon sehr sehr kurz. Knappe drei Stunden, wo du Licht hast. Natürlich, für das Nordlicht hat man dann viel Zeit, aber wir wir wollen ja auch was von der Umgebung sehen. Und die ist soooo schön dort! Traumhaft! Wünsche euch allen wunderschöne Reisen 2019 und darüber hinaus immer Zufriedenheit und Lust und Freude am Leben! Passt auf euch auf!

  • @skydiverulli
    Gab es einen Grund, warum ihr über Schweden und nicht durch Norwegen wieder zurück gefahren seid?


    Es ist meines Erachtens die direktere und damit schnellere Linie. Leider standen wir unter dem Zeitdruck weil wir mussten wieder im Job antreten. Ohne wenn und aber!

  • Danke für die ausführliche Antwort.
    Wir haben Angst, dass uns die Wasserleitungen zB hinter der Küche einfrieren...
    Euer super toller Bericht macht uns aber sehr zuversichtlich, diese Reise auch zu machen.
    Grüße, Hannes

    PÖSSL Summit 640 auf Jumper 2.0 mit 160PS
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  • Danke für die ausführliche Antwort.
    Wir haben Angst, dass uns die Wasserleitungen zB hinter der Küche einfrieren...
    Euer super toller Bericht macht uns aber sehr zuversichtlich, diese Reise auch zu machen.
    Grüße, Hannes


    Ich lasse auch immer gerne mal abends wenn man eh "nur rumsitzt" bei richtig kalten Temperaturen die Schubläden und Schränke offen stehen dass auch dort die warme Luft einströmen kann. Bei uns hat alles wunderbar funktioniert. Immer vorausgesetzt, die Heizung läuft permanent auf einer Mindest-Temperatur durch!

  • Vielen Dank für das schöne Video . In dieser Zeit ist es Balsam für die Seele.


    Wir haben uns in letzter Zeit schon mehrmals euren Reisebericht ,,reingezogen,, ;) Immer wieder schön.
    Auch wir hegen den Traum nochmal so richtig weit hoch zu fahren ...im Winter...


    Erfahrungen zu Schweden / Norwegen gibt es ....im Sommer halt. (Senja/ Nordkap)
    Ok, waren mal Anfang März für ne Woche in Dorotea (S) und vor 2 Jahren auch über Weihnachten in Molde (N). Die Eiskanäle kennen wir also.
    Abäää das ist nur die Hälfte des Landes. ...und noch überwiegt der ,,Respekt,, vor den doch widrigen Bedingungen (Technikversagen) im nördlichen Teil.
    Einen Teil der Zweifel konntet ihr ausräumen.
    Eine Frage noch zu Eurem Vorhang. Habt ihr den abends zugezogen und dann nur auf der Dinettenbank gekuschelt?..War das nicht zu eng?...oder nur zur Nacht zugezogen..
    Sind eure Fahrerhaustüren und Schiebetüre gedämmt gewesen?....


    schönen Sonntag..Gruß Jan



  • Hallo Jan,


    unsere Fahrerhaustüren sind nicht sonderlich gedämmt. Den Vorhang hatten wir abends wenn wir gelesen etc. haben, offen gehabt bzw. entfernt. Das geht schnell. Zur Nacht haben wir ihn wieder installiert, denn die Temperatur muss ja ob ich will oder nicht auf etwa 8 Grad gehalten werden. Und auch diese 8 Grad würden ansonsten "durchs Führerhaus verschwinden". Morgens, wenn dann vorne richtig kalt war, wieder aufgemacht und der Stuhl war wieder frei. An der Schiebetür hatten wir unten einen "langen Dackel" liegen. Ansonsten wollen wir immer gerne rausschauen können und fühlen uns überhaupt nicht wohl, wenn alles dicht ist.

  • Sehr schöne Bilder, Danke dafür...Habe mich schon gefragt am Anfang, wie ihr da über die Straßen pflügt, weil ich kenne das aus Tromsö, noch nördlicher, wie du es dann später selbst beschreibst, die Straßen nur vom Schnee befreit. Ich bin mal mitten auf der Landstraße ausgestiegen und gleich auf die Nase gefallen, das pure Eis, aber dank Spikes fährt man völlig normal...Da sollte man bei der Wahl der Winterreifen ohne Spikes nicht zu geizig sein.
    Und ja, so eine Fahrerhausabtrennung habe ich auch, bei uns doppelt praktisch, weil wir vorne ja nie sitzen wegen der Hecksitzgruppe....
    Irgendwann muß ich im Sommer da auch mal hin.
    Kay
    PS Wir waren Anfang Februar da, das mit der Sonne ist schon krass, wie du beschreibst, Abends 17Uhr fühlt man sich wie Nachts um 22Uhr, weil schon so lange dunkel ist. Bei uns gabs den ersten Sonnenaufgang zwischen den Bergen seit November, sagte ein Einheimischer. Soviel VitaminD kannste gar nicht zu Dir nehmen... Wahnsinn.

    ---
    LaStrada Avanti H (2013) mit Hecksitzgruppe/Hubbett, 148PS, Mopedträger, Gas- & Dieselheizung (Planar2D), SOG
    140+100Wp (PAR) Solar mit Votronic MPP 250, LCD-Solar-Computer S + Büttner BatterieComputer 4000IQ mit Shunt

    Einmal editiert, zuletzt von LC4 ()

  • Schöner Reisebericht,danke
    Ich war früher so oft in Norwegen,drei mal am Nordkapp,einmal auf den Lofoten immer die Straße gefahren,hin wie zurück.Aber immer im August.
    Abenteuer pur wenn Ich daran denke im Winter mit Gasheizung dort hin zu fahren.Das wäre mir zu stressig immer nach Gasfüllstationen zu schauen.

    La Strada Avanti H / Fiat Ducato 88 KW,2,3 l/Klimaautomatik,G.Jahrreifen,DachklimaTruma Aventa Compact 1700,autom. SAT Megasat Caravanmann,Solar Büttner Black Line 180 Watt,Alphatronics TFT LED SL 19 DSB+TV,Kissmann Kompressor Kühlschrank,KB 100 ENI,Batterie+Solarcomputer,Truma Combi D,
    Goldschmidt 6zoll ZLF,Multimedia AL -CAR Easinav Drive,Truma CP Plus,Moll AGM Aufbau Batt.2x95 AH,
    Fahrradträger SMV-Bike Max,Remifront,SOG,Goldschmitt Route Comfort Evo Federbein VA.

  • Moin Ulrich,


    klasse Video. Ich bekomme gerade so Bock mich ins Auto zu setzen und loszufahren.
    Winter in Norwegen reizt mich auch. Aber erstmal muss ich mit meinem Auto fertig werden und dann mal zu "normaleren" Zeiten hoch.
    Aber meine Frau sagt auch schon "Einmal die Polarlichter sehen..." Das geht aber im Sommer nicht.


    Gruß
    Thomas

  • Danke an alle für die vielen hilfreichen Posts!


    Nun habe ich alle Themen durch (Isolation, Heizung, Servicestationen,...). Bleibt mir nur noch einmal die Frage nach den Reifen. Ich traue dem Frieden nicht so ganz - mit Winterreifen auf vereisten Straßen über eine so lange Strecke? Bleibt da nicht als bessere Alternative, in Norwegen Spikes in die Winterreifen zu setzen, die man auf dem Rückweg wieder ziehen lässt? Hat jemand damit Erfahrung? Stattdessen lange Strecken mit Schneeketten zu fahren ist nämlich kein Spaß!


    Gruß.


    Jürgen

  • Moin Jürgen!


    Ich möchte von meiner Erfahrung berichten:


    Ich bin im Februar 2020 bis Tromsø hoch gefahren. Insgesamt war ich ca. 3000 Km auf einer teils vereisten aber meist verschneiten Landstraße unterwegs. Mit Winterreifen natürlich. Anfänglich war ich sehr vorsichtig und mit der Zeit merkte man, dass auf geraden Strecke es auch mal möglich ist mit mehr als 80 Km/h zu fahren ohne sich dabei in Lebensgefahr zu sehen. Die verschneiten Strecken waren wirklich gut präpariert. Die Einheimischen (vermutlich mit Spikes) haben mich auch stets bei 100 Km/h überholt. Wesentlich schneller sind sie dann aber auch nicht gefahren. „Gefährlicher“ waren auf der Fahrt die LKW die einem entgegenkamen, Rentiere und Pkw, die ihr Fernlicht nicht abgeblendet haben. Letzteres passierte eigentlich sehr häufig und war bei den üblichen Zusatzscheinwerfern kein Spaß. Allein deswegen war ich schon froh, dass ich mir zuvor Zusatzscheinwerfer montiert hatte, um auf mich aufmerksam zu machen.


    Im Nachhinein gab es vor Ort eher andere Dinge, mit denen ich nicht so gerechnet habe.


    „Nur“ mit Winterreifen im Februar nach Norwegen zu fahren war in unserem Fall kein Problem!


    Grüße Wilson

  • .Das wäre mir zu stressig immer nach Gasfüllstationen zu schauen.


    Das ist kein Problem, wenn man hier nur mit einer Flasche los fährt und sich ändern ersten Tanke nach Grenzübertritt eine norwegische kauft. Die Kosten dafür sind im Verhältnis zu den Gesamtkosten eines solchen Projektes zu vernachlässigen. Gas gibt es da buchstäblich an jeder Ecke. Gefühlt handelt da jeder, der irgendwas verkauft auch mit Gas.


    Ulli

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