Auf dem Landweg nach New York

  • Hallo, das ist der absolute Wahnsinn, davon habe ich geträumt, fand aber schnell heraus, dass es unmöglich ist.... Nun ist das Unmögliche doch beinahe möglich geworden, aber leider nicht durch mich: Fünf junge Leute fahren mit klapprigen Ural-Motorrädern mit Beiwagen von Deutschland durch Sibirien fast bis zur Beringstraße, verschiffen ihre Maschinen nach Amerika und setzen da ihre Reise bis nach New York fort. Das Buch, das davon berichtet, ist eine riesige Schwarte mit dem Titel "Auf dem Landweg nach New York". Es ist leider sehr lückenhaft, aber beeindruckend.
    Klar, das ist schon ein bisschen OT, aber niemand verbietet euch, das Projekt mit einem Kawa durchzuführen. Im Internet gibt es Infos unter "leavinghomefunktion.com" (...funktion mit "k" geschrieben), dazu Videos bei youtube. Wer ein bisschen Abenteuerlust hat, sollte sich das angucken. Eine Beschreibung kann das nicht wiedergeben, man muss es einfach sehen. Da kann man nur staunen. Ich wäre gern dabei gewesen, naja, wenn ich ein bisschen jünger wäre. Ich denke, ich übertreibe nicht, wenn ich das Projekt als sensationell bezeichne.
    Wer die Strecke mit dem Kawa nachfahren will, sollte die neuere Kolyma-Trasse nehmen und nicht die alte...:wink: Am besten, Ihr machte euch selbst ein Bild von dem Projekt.

    Grüße von Volker
    Eura Quixta auf Ducato 250 (2,3l-120PS Iveco-Motor), 5,40m, Bj. 2011. 2017 gekauft und nach und nach radikal verändert, vom Aufbau sind nur noch 1/3 Eura und 2/3 Volker, Gewicht nach Schlankheitskur 2540 kg.
    -- Mein Avatar: Haben wir nicht alle mal klein angefangen? --

  • ... Ich wäre gern dabei gewesen, naja, wenn ich ein bisschen jünger wäre. ...


    Das kann ich nachvollziehen !!!


    Bussi vom Biker mit Stützrad



    jetzt auch nicht mehr ... - ... - wenn ich jünger wäre ... das waren noch Zeiten - auf dem Moto-Guzzi-Einzylinder-Treffen !!!

  • Eine Falcone ?
    Gruß Lothar

    Fiat Maxi Summit 640 Automatik 180 PS silbergrau, EZ. 03.2018, 200 Watt Solar, 200 Ah Lithium-Batterien, 1700 Watt Wechselrichter, 75 Ah Ladebooster, Alden Sat-Anlage, 6 Zoll Goldschmitt hinten, verstärkte Schraubfedern vorn, 18 Zoll ORC Felgen, AHK. Ohne Gurtbock und Markise (= -100kg).

  • ... Das Buch, das davon berichtet, ist eine riesige Schwarte mit dem Titel "Auf dem Landweg nach New York". Es ist leider sehr lückenhaft, aber beeindruckend. ...


    Habe geschaut - ist nicht ganz billig. Lohnt sich das ?
    Andererseits, wo gibt es sonst so einen Bericht ...

  • Schon cool die Sache, wenn ich mir aber die Bilder ansehe, mir vorstelle, dort mit dem Kasten unterwegs zu sein, dann ist das eher eine mission impossible.


    https://www.touratech.de/vollm…andweg-nach-new-york.html


    Ausserdem ist die Bering - Strasse aus Sicht der Landratten keine Strasse sondern eine Meerenge, was den Terminus "Landweg" doch ein wenig relativiert. Auch dort sind die Einreisebestimmungen wahrscheinlich einzuhalten, heisst, klinisch sauberes Material zur Einreise in die USA … und wenn man dran denkt, dass man von New - York auch wieder irgendwie irgendwohin zurück muss, sollte man sich schon mal ein paar Snickers mitnehmen … "wenn´s mal wieder länger dauert" :)


    Aber nach dieser Material - Tortur wird man auf dem Flug New York - Germany ohnehin nur noch ein paar Erinnerungsschrauben mit nach Hause nehmen.

  • ... da fahr´ ich lieber mit dem Kasten von der Oberpfalz nach Niederbayern – ähnliches Abenteuer! :lacha::lacha::lacha:


    Grüße,
    Andi

    Pössl Summit 540 Prime Modell 2021 auf FIAT 2.3 140 PS
    "Unsinkbar III" – der schönste Kasten der Welt!
    :D

  • Stimmt, mit 50 € etwas teuer.
    Was mich aber mehr stört, ist dieser Satz: " Es ist leider sehr lückenhaft, " . . . Somit lohnt es sich nicht für mich.


    Gute Frage, ob es sich lohnt. Ich bekam das Buch von meinen Kindern zum Geburtstag und habe mich riesig darüber gefreut. Es ist ja nicht immer leicht, ein passendes Geschenk für so einen alten Daddy zu finden; in diesem Fall hat es voll eingeschlagen. Insofern war ich von der Frage befreit, ob es sich lohnt. Vorkuta-Summit (oder wie immer du heißt), ich denke, es lohnt sich nicht für jeden.
    Das Buch macht viel her, die Seiten sind dick, viele ganzseitige Fotos, die aber durchaus nicht alle eine ganze Seite verdienen. Es wird in dem Buch auch einiges verschwiegen, z.B. dass ein Pärchen zwischendruch aufgegeben hat und wieder nach Hause fuhr. Solche Details habe ich erst in "Oldtimer Praxis" - April- und Maiausgabe - gelesen. Ich denke, wer sich die beiden Ausgaben noch ergattern kann, hat genug Informationen. Seitenzahlen sind im Buch nicht angegeben, dafür aber auf jeder Seite die Angabe, die wievielte Panne (von knapp 1000!) gerade passiert ist. Ich schätze, auf jeder 8. bis 10. Seite ist wirklich Text. Die Leute sind Künstler, das Buch sollte wohl auch ein Kunstwerk werden, ist aber nur teilweise gelungen. Wer die Videos sieht, hat wohl mehr davon.

    Grüße von Volker
    Eura Quixta auf Ducato 250 (2,3l-120PS Iveco-Motor), 5,40m, Bj. 2011. 2017 gekauft und nach und nach radikal verändert, vom Aufbau sind nur noch 1/3 Eura und 2/3 Volker, Gewicht nach Schlankheitskur 2540 kg.
    -- Mein Avatar: Haben wir nicht alle mal klein angefangen? --

  • ... in dem Buch auch einiges verschwiegen, z.B. dass ein Pärchen zwischendruch aufgegeben hat und wieder nach Hause fuhr. Solche Details ...


    ... sind nicht wichtig - das kommt vor. Solche Gruppendynamik unter diesen Bedingungen ist nicht einfach zu beherrschen.


    Ich hätte wahrscheinlich eher zu BMW Kontakt aufgenommen und mir eine Tour sponsorn lassen.
    Aber diese Leutchen wollten es.
    Diese Ural-Motorräder haben den Nachteil, dass nicht alles und immer funktioniert, dafür sind Reparaturen machbar.
    Ich bin kein Schrauber - war es nie. Aber damals bin ich gern Gespann gefahren.
    Jetzt fahre ich Kiste mit Roller und ab und zu zu Hause mit dem VeloSolex.


    Es bleibt dieser Traum ... hätte , wenn ... - ehrlich - hätte ich doch nicht :
    Erst war ich fit, aber Geld und Zeit fehlte - jetzt hab ich Zeit, bin fit genug für die Kiste ... - reicht auch ...
    und träume vom Sofa aus ... Frau und Hund würden im Gespann mitkommen - die kennen das ... aber der Fahrer wird schlapp ...

  • ... sind nicht wichtig - das kommt vor. Solche Gruppendynamik unter diesen Bedingungen ist nicht einfach zu beherrschen.
    .


    Na ja, dass da ein Pärchen ausgestiegen ist, würde erklären, warum nur ein Mann und drei Frauen dabei sind, die sich dann einen zusätzlichen Mann aus Estland holen, der aber erst mal in Georgien seinen Führerschein machen muss (!). Es gibt eben unglaublich viele Hindernisse...
    Eigentlich fühle ich mich doch noch nicht wirklich zu alt, aber ich bin der einzige hier zu Hause, der fit ist und der Lust zu so etwas hätte. Ich war schon 1972 mit einer Klapperkiste (Glas 2004! 9 Jahre alt, was damals schon als antik galt - drei Monate später verschrottet) in der Sowjetunion, als die gerade für Autotouristen und Camping geöffnet wurde. Ich hatte Russisch an der Uni und nutzte gerade das Campingmilieu zu Kontakten. War schon klasse. Dass beim Glas die Getriebetraverse durchkrachte, war kein Problem, das wurde in einer Werkstatt geschweißt. Sascha hatte zwar weder Brille noch Schweißerschild, aber er machte das dann eben mit verschlossenen Augen.

    Grüße von Volker
    Eura Quixta auf Ducato 250 (2,3l-120PS Iveco-Motor), 5,40m, Bj. 2011. 2017 gekauft und nach und nach radikal verändert, vom Aufbau sind nur noch 1/3 Eura und 2/3 Volker, Gewicht nach Schlankheitskur 2540 kg.
    -- Mein Avatar: Haben wir nicht alle mal klein angefangen? --

  • Die größte Herausforderung bei den jungen Leuten scheint mir diese unendlich miserable russische Misttechnik gewesen zu sein.


    So viele Fernreisende fahren permanent mit kreuzbraver japanischer Großserientechnik auf 2 Rädern ohne einen technischen Muks um den Globus.
    Was man braucht ist Zeit und v.a. die Freiheit, sich weder um die eigenen Vor- noch um die Nachfahren in Generation 1 kümmern zu müssen.

    Schöne Grüße aus dem Allgäu Peter


    Pössl 2winR 25 Citroën Jumper Heavy 3.0 6m X290 - 2015 - Gastankflaschen - NH TTT - H7LED

  • Peter, ich weiß nicht, wie gut oder schlecht die russischen Karren sind. Ich habe gehört, dass man nach der Auslieferung erst mal alle Schrauben nachziehen und zig andere Ergänzungsarbeiten vornehmen muss, aber das ist schon länger her. Andererseits habe ich auf meinen UdSSR-Reisen auf Campingplätzen Leute getroffen, die mit ihren Ladas und Moskvitschs aus dem fernsten Sibirien gekommen waren, die sagten, sie seien lange Strecken gewohnt. Lustigerweise war auf jedem Campingplatz eine Auffahrrampe für Reparaturen durch die Fahrzeugbesitzer. Das beinhaltet natürlich auch schon eine Botschaft.
    Ich selbst hatte insgesamt fünf englische Oldtimer, die ebenfalls einen sehr schlechten Ruf haben ("Lucas, der Erfinder der elektrischen Dunkelheit"). Da habe ich festgestellt: Alles, was einmal richtig repariert wurde, ging nicht wieder kaputt. Vielleicht wäre das für die Leute aus dem Buch eine Lösung gewesen. Die lernten erst unterwegs das Reparieren. Das macht sie mir aber nicht unsympathisch.

    Grüße von Volker
    Eura Quixta auf Ducato 250 (2,3l-120PS Iveco-Motor), 5,40m, Bj. 2011. 2017 gekauft und nach und nach radikal verändert, vom Aufbau sind nur noch 1/3 Eura und 2/3 Volker, Gewicht nach Schlankheitskur 2540 kg.
    -- Mein Avatar: Haben wir nicht alle mal klein angefangen? --

  • erst mal alle Schrauben nachziehen


    Am besten erstmal alle Schrauben wegwerfen, weil aus so minderwertigem Material, dass sie nicht zu gebrauchen sind.


    Dann ersetzt man am besten den Kabelbaum, die Vergaser und alle Lager. Hinterher muss man sich dann nur noch über das Getriebe und den Kardanantrieb mit dem Winkeltrieb ärgern. Oder die Zündanlage.


    Nimm irgendeine olle Ténéré, AfricaTwin, Transalp, warte sie einmal richtig und du kannst die gesamte Strecke ohne einen technischen Defekt durchfahren.

    Schöne Grüße aus dem Allgäu Peter


    Pössl 2winR 25 Citroën Jumper Heavy 3.0 6m X290 - 2015 - Gastankflaschen - NH TTT - H7LED

  • ...
    Nimm irgendeine olle Ténéré, AfricaTwin, Transalp, warte sie einmal richtig und du kannst die gesamte Strecke ohne einen technischen Defekt durchfahren.


    Da schätze ich mal, dass das diesen Leutchen auch klar war.
    Eine Ténéré, AfricaTwin, Transalp mit Beiwagen ist nur per Spezialanfertigung machbar und kostet richtiges Geld.


    Dazu kommt, dass es ja gerade das Abenteuer bedeutet, das unmachbare doch noch machbar zu machen.
    Paris - New York mit dem Floß ist anders als mit der Queen Mary.


    Der Reiz liegt darin, mit so einer gerade russischen Klapperkiste die Tour zu beginnen
    und das Vertrauen zu haben, dass irgendetwas passiert und es dennoch weitergeht.

  • also ich habe seit heute nachmittag das Buch in meinen Händen und lasse es seit dem nicht mehr los! Ist das ne geile Investition! Hammer! Vielen Dank für den TIPP schlechthin!

    Lieben Gruß von der Ostsee, Ulrich
    Fiat Ducato 290 Malibu 640 mit Alko ACS Umbau EZ: 5-2015 148PS

  • Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklärst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

  • Dazu muss man auch bedenken, dass solche Karren ohne original Ersatzteile reparierbar sind. Wenn ich daran denke, was für herstellerfremdes Zeug ich damals an meiner Etze dran hatte (MZ ETZ 250)...


    @XT-Rider: und sooo schlecht ist die Technik auch nicht. Ich hatte mal nen Lada Niva, der lief jahrelang einfach tadellos durch. Werkzeug unter 13er Schlüssel brauchste nicht, oft hilft auch ein Hammer :) Mir ist in dem Ding mal ein 15L Kübel weisse Farbe umgekippt und ausgelaufen. Hab ich ausgespritzt und bin dann zum Baumarkt um nen neuen zu holen.


    Deswegen fahren Fernreisende auch gerne mit Unimogs und solchen Kisten, die Technik ist einfach nicht so filigran. Sicherlich sind Japaner schon gut - solang alles ok ist. Aber wenn da irgendein Fitzelchen hops geht, kriegst Du im Umkreis von 1000km halt keine Teile :) Bei der Ural tuts auch ein Draht :)

  • Die Technik ist grds. nicht schlecht. Is ja auch ne Raubkopie von BMW. Nur die Materialien sind so minderwertig und dazu noch zusammengero**t.


    Ein Unimog ist High-Tech. Auch ein alter Unimog, noch ohne Elektronik. Und eine XT 600 aus den späten 80ern ist auch primitiv, aber hochwertig. Und zu guterletzt kommt UPS, FedEx täglich überall hin auf diesem Planeten.


    Ich versteh mittlerweile den Ansatz. Abenteuer wegen mangelhafter Ausrüstung. Da spielt mMn keine Rolle, wo man das tut. Ob man die Kiste ohne externe Hilfe mit dem Draht auf der Road of Bones oder der Route 66 zusammenfrickelt, spielt dann auch keine große Rolle. Sollen sie tun. Aber der Weg selber ist mit - noch nicht mal soooo teurer - halbwegs vernünftiger Ausrüstung nur halb so abenteuerlich.

    Schöne Grüße aus dem Allgäu Peter


    Pössl 2winR 25 Citroën Jumper Heavy 3.0 6m X290 - 2015 - Gastankflaschen - NH TTT - H7LED

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!