Nach Odessa, aber wie ??

  • Ich möchte im nächsten Frühjahr endlich mal nach Odessa fahren. Dabei bin ich unschlüssig, ob ich mir den langen öden Schlauch durch die nördliche und zentrale Ukraine antun sollte oder doch lieber durch das abwechslungsreichere Rumänien anreise und dann bei Galati rüber in die Ukraine.


    Gibt es dazu Erfahrungen hier im Forum?


    Und wenn wir schonmal beim Thema sind: Wie sieht es aus mit Campingmöglichkeiten auf dem Weg nach und in/bei Odessa und am Schwarzen Meer?

  • Ich möchte da nächstes Jahr auch hin wenn möglich. Aber wenn dann über Prag, Krakau, Lemberg (Lwiw) und Kiew oder über die Westkarpaten. Denke das ist genauso abwechslungsreich.

    Gruß Franek
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    Ford Transit 4x4 Extreme Kit, L3H3, 170PS, 245/75R16 AT

  • Ich möchte da nächstes Jahr auch hin wenn möglich. Aber wenn dann über Prag, Krakau, Lemberg (Lwiw) und Kiew oder über die Westkarpaten. Denke das ist genauso abwechslungsreich.


    Die Westkarpaten liegen im Grenzgebiet Slowakei/Ukraine/Rumänien bis zur Bukowina. Ein wunderschönes Stück Europa !
    Da war ich schon mehrmals, und Landschaft und Städte sind sehenswert. Die Straßen sind (oder waren?) dagegen auf ukrainischer Seite eine Katastrophe.


    Kiew würde ich auch gerne mal anfahren, aber die Strecke von Lemberg nach Kiew und dann runter nach Odessa stelle ich mir eher langweilig vor. Aber wenn mans eilig hat, ist diese Autobahn wohl vorzuziehen.

  • Wenn du über Rumänien fahren solltest und den Grenzübergang bei Arad nimmst, dann empfehle ich dir die alte Transitstrecke von Arad nach Diemrich entlang der Mieresch
    Von Arad nach Diemrich gibt es auch eine neue Autobahn, die aber noch nicht komplett fertig ist. Das letzte Stück ist die Hölle. Ein LKW nach dem anderen über eine Schlaglochpiste. Die alte Strecke ist auch nicht langsamer und zudem noch 30km kürzer. Außerdem noch ein paar nette Einkehrmöglichkeiten und ruhiger. Bin beide Strecken diesen Sommer gefahren.
    Wenn genug Zeit ist würde ich über Herrmannstadt, Mediasch, Schäßburg, Brasov fahren. Und wenn 4 Stunden Umweg auch OK sind, dann von Brasov nach Vadu ans schwarze Meer. Offizielles Campen direkt am bzw. auf dem Strand erlaubt. Von dort dann im Bogen um das Donaudelta nach Odessa.
    Ver- und Entsorgung ist in Rumänien eher schwierig. Fast jedes Dorf hat aber einen Brunnen. Das Wasser dort hatte immer eine gute Qualität. Bei der Entsorgung von Grauwasser muss man es wie die Rumänen handhaben.
    Viel Spaß bei deiner Reiseplanung

  • Ich habe zuletzt in Ungarn östlich von Szeged bei Mako auf dem "Camping Motel Mako" übernachtet (empfehlenswert) und bin dann über den nächsten kleinen Grenzübergang nach Rumänien rein und Nebenstraße bis Timisoara. Arad konnte ich so umgehen. Dann Nebenstraße über Lugosch, Diemrich nach Sibiu zum CP "Ananas" in Cisnadioara (auch SEHR empfehlenswert), deutscher Betreiber).


    Bis ins Donaudelta bin ich auch schon vorgestoßen. Aber diesmal solls halt noch ein Stück weiter nach Osten gehen. Mir schwebt Galati - Izmajil - Odessa vor.
    Da liegt ein kleines Stück Tansnistrien dazwischen. Ist das ein Problem?

  • Die eine Strecke runterfahren, die andere hoch. Haben wir vor ein paar Jahren auch so gemacht und haben noch die Krim, als sie noch zur Ukraine gehört hat, mitgenommen. War allerdings noch mit dem Dachzelt. Campingplätze sind teilweise etwas gewöhnungsbedürftig, aber die Leute sind immer entt und freundlich. Frei stehen geht natürlich auch, wie immer mit Vorsicht und vor allem Rücksicht.


    In Odessa waren wir allerdings im Hotel und konnten unser Fahrzeug in einem bewachten Parkplatz abstellen. Den Campingplatz am Meer hatten wir nicht gefunden. An der Stelle war ein Strand und Parkplatz und der Parkwächte hat uns deutlich zu vertehen gegeben, daß übernachten nicht geht.


    Das Stück von Kiew runter ist halt etwas öde, bzw. im Sommer knallheiss. Ob's den Campingplatz am Ausstellungsgelände in Kiew noch gibt, weiss ich momentan nicht. Entlang des Dnjepr gibt es viele verstecekte Anglerstellen, die wochentags verwaist sind, aber am Wochenende steppt der Bär. Teilweise mit sogar mit Unterständen und WC-Häuschen.


    Von Odessa am Meer entlang Richtung Rumänien haben wir uns wie in Benidorm gefühlt. Campinplatz und Hotels jede Menge und ein Trubel, da sin wir sehr schnell geflüchtet. Auch müsst Ihr wieder zurück ins Landesinnere zum Grenzübergang, da es antlang der Küste, bzw. der Donau nur den einen Grenzübergang gibt.


    Falls Ihr vorhabt, Tschernobyl zu besuchen, schaut nach, wie es mit den Bedingungen ist, seinerzeit war eine Voranmeldung von 10 Tagen erforderlich, damit kein spontaner Besuch machbar.


    Die Rückreise über Rumänien war auch problemlos, nur aufpassen nicht am Sonntag, wir sind in einen gigantischen Stau vor der Grenze gekommen und haben dann einfach nochmals umgekehrt und "im Busch" übernachtet. Es fahren anscheinend relativ viele Rumänen/Ukrainer übers Wochenende Richtung Ukraine und müssen dann am Sonntag zurück und die Grenzer sind dann sehr Genau und "schnell". Am Montag war es dann problemlos.


    Es geht dann ein kurzes Stück durch Moldavien, damals haben die wenigen Meter umgerechnet 5 EUR Ein- oder Ausreisesteuer gekostet.


    Donaumündung kann man auch mit besuchen, geht eigentlich nur mit Bootstouren (ab Tulcea), die aber nicht so teuer sind. Aber gutes bis sehr gutes Mückenmittel mitnehmen, die sind groß, aggressiv und kommen in großen Mengen.


    Ggf. bietet es sich auch an, falls Ihr etwas abenteuerlustig seit, noch in Transnistrien reinzusschauen, was wir nicht gemacht hatten. Da wir in Moldavien versehentlich auf einer Wiese gecampt hatten, die Zollgrenzgebiet war, hatten uns Zöllner morgens um 6 aus dem Zelt geholt und wollten uns beinahe verhaften (selber Schuld, wenn man die großen Schilder nicht ansieht). Ging aber gut aus, da die Verständigung nicht geklappt hat, haben Sie uns laufen lassen, aber ich hatte mitbekommen, daß das Autokennzeichen und die Passdaten an mehrere Stellen gemeldet wurden, da wollte ich nicht noch die nicht gern gesehene Einreise nach Transnistrien machen.


    Allerdings sollte Ihr schon etwas Zeit mitbringen, da kann man ganz schön viel ansehen.

  • Da liegt ein kleines Stück Tansnistrien dazwischen. Ist das ein Problem?


    Ist bei Galati Moldavien und problemlos.


    Ich weis nicht, wie es aktuell ist, aber die Ein- bzw. Ausreise über Transnistrien hätte damals Probleme gegeben, da dann der entsprechende Ein- bzw. Ausreisestempel gefehlt hätte, da die Stempel von Transnistrien nicht anerkannt werden.

  • Transit durch Transnistrien geht nicht, da bei der Hinreise keine Ausreisestempel in die Pässe kommen. Man kriegt nur ein "Migrationsschein" in Kassenbonformat und kann damit nur am gleichen Grenzübergang wieder Ausreisen. Also, wenn man von Moldavien kommt ist man, weil Transnistrien als Staat von niemanden anerkannt ist, formalrechtlich nicht ausgereist und kann demzufolge in keinen anderen Staat einreisen. Als wir vor 4 Wochen dort waren, haben wir uns genau erkundigt. Unsere "Migrationsscheine" in lateinischer und kyrillischer Schrift bewahren wir als Kuriosum sorgfältig auf.


    Es geht dann ein kurzes Stück durch Moldavien, damals haben die wenigen Meter umgerechnet 5 EUR Ein- oder Ausreisesteuer gekostet.


    Das ist die auch jetzt noch zu zahlende Straßenbenutzungsgebühr (Maut)

    Pössl Roadcamp Citroën, seit 12/2011, ab 7/2020 das Gleiche nochmal, mit etwas Fahrwerksoptimierung
    Unsere Reisen:

    Albanien, Bosnien, Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Estland, Frankreich, Georgien, Griechenland, Italien, Kroatien, Lettland, Liechtenstein, Litauen, Luxemburg, Marokko, Moldawien, Montenegro, Niederlande, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, San Marino, Schweden, Schweiz, Serbien, Slowenien, Spanien, Transnistrien, Tschechien, Türkei, Ungarn und andere....


  • Von Odessa am Meer entlang Richtung Rumänien haben wir uns wie in Benidorm gefühlt. Campinplatz und Hotels jede Menge und ein Trubel, da sin wir sehr schnell geflüchtet. Auch müsst Ihr wieder zurück ins Landesinnere zum Grenzübergang, da es antlang der Küste, bzw. der Donau nur den einen Grenzübergang gibt.
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    Die Reise soll im Frühjahr (April-Mai) stattfinden und kann so lange dauern wie sie dauert.
    Ein Zeitlimit habe ich nicht wirklich. Um diese Zeit wird wohl noch kein Massentourismus stattfinden. Ich könnte mir eher vorstellen, dass CP dann noch gar nicht geöffnet sind.


    Transnistrien wäre natürlich interessant. Angeblich gibt es da mehr Schach- als Fußballspieler.


    Und übrigens: ich bin Single - Fahrer :)

  • Transnistrien wäre natürlich interessant. Angeblich gibt es da mehr Schach- als Fußballspieler.


    Interessant schon, wenn man noch mal "Sowjetflair" genießen möchte. Die Festung in Bender mal ausgenommen, ist es touristisch eher unergiebig.

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  • Interessant schon, wenn man noch mal "Sowjetflair" genießen möchte. Die Festung in Bender mal ausgenommen, ist es touristisch eher unergiebig.


    Flagge und Staatswappen mit Hammer und Sichel sagen schon alles :)
    Schon in Moldawien sind mir die vielen Denkmäler im Stile des sowjetischen Realismus aufgefallen, die man zum Glück (noch) nicht verschrottet hat.

  • Hallo,
    komisch: manche Reiseziele scheinen in der Luft zu liegen und auch andere Reisende zu infizieren. Ich plane gerade meine Frühjahrstour 2019 und habe auch vor, von Odessa aus über Rumänien, Bulgarien und die Türkei am Schwarzen Meer entlang bis Georgien zu fahren.Inzwischen hab ich aber soviel Negatives über die ( Straßen-)Zustände in der Ukraine gehört, daß ich vermutlich erst in Tulcea ans Schwarze Meer stoßen werde.Habt ihr irgendwelche Tips
    für die geplante Tour? Ich werde aus dem Raum Berlin starten und über Südpolen fahren.
    Vielen Dank schon mal
    Bernd

  • Von Tulcea runter nach Murighiol und dort auf den Camping "Dan Pescarul Fisherman".
    Die bieten gute Bootstouren an. Morgens um 6 Uhr geht es los, wenn alle anderen kleinen Boote noch im Hafen liegen und die Touristenführer fast alle noch schlafen, dann machen die sich mit dir um 6 Uhr morgens mit einem kleinen Boot auf den Weg durchs Donaudelta. Pelikanschwärme sind da garantiert und den Fischern im Delta kann man bei der Arbeit zusehen.
    Sehr tolle Stimmung dort!
    Ausflug Donaudelta

  • .Inzwischen hab ich aber soviel Negatives über die ( Straßen-)Zustände in der Ukraine gehört, daß ich vermutlich erst in Tulcea ans Schwarze Meer stoßen werde.Habt ihr irgendwelche Tips
    für die geplante Tour? Ich werde aus dem Raum Berlin starten und über Südpolen fahren.
    Vielen Dank schon mal
    Bernd


    Meine beiden Ukraine - Touren liegen schon 4 bzw. 5 Jahre zurück, und ich war nur in der Westukraine unterwegs. Die Straßen waren SEHR unterschiedlich. Es gab nagelneue Schnellstraßen (Z.B. von der pol. Genze nach Lviv), und es gab furchtbare Schlaglochpisten (z.B. von Lviv Richtng Rumänien). Aber das kann sich heute schon geändert haben.


    Von der südlichen Schwarzmeerküste würde ich mir heutzutage keine allzu positiven Eindrücke mehr erwarten. Als ich vor 16 Jahren mal mit dem Motorrad da unterwegs war, war es noch toll, Aber als ich vor zwei Jahren von Samsun zur georgischen Grenze da entlang gefahren bin, war die Küste fast vollständig zugebaut mit einer Autobahn und Satellitenstädten. Erdogan hat halt einen enormen Wirtschaftsboom ausgelöst :(


    Wenn ich nochmal nach Georgien fahre, werde ich durchs Landesinnere in Anatolien fahren und den Grenzübergang bei Posof nutzen.

  • Von Tulcea runter nach Murighiol und dort auf den Camping "Dan Pescarul Fisherman".
    Die bieten gute Bootstouren an.


    Ich war in Murighiol auf einem kleinen CP (Name vergessen), der hatte leider keine Duschen aber dafür ein mt Teppichboden ausgelegtes Plumsklo :(
    Der Betreiber bot auch Bootstouren ins Delta an, aber zu einem ziemlich happigen Preis. Ich konnte keine Mitfahrer finden, und -um ehrlich zu sein- mt dem Mann alleine wollte ich auch nicht fahren.

  • Transit durch Transnistrien geht nicht, da bei der Hinreise keine Ausreisestempel in die Pässe kommen. Man kriegt nur ein "Migrationsschein" in Kassenbonformat und kann damit nur am gleichen Grenzübergang wieder Ausreisen. Also, wenn man von Moldavien kommt ist man, weil Transnistrien als Staat von niemanden anerkannt ist, formalrechtlich nicht ausgereist und kann demzufolge in keinen anderen Staat einreisen. Als wir vor 4 Wochen dort waren, haben wir uns genau erkundigt. Unsere "Migrationsscheine" in lateinischer und kyrillischer Schrift bewahren wir als Kuriosum sorgfältig auf. ...


    Vor zwei, drei Jahren ging es. Damals wurden grad die neuen Grenzposten in Betrieb gegangen und wir bekamen bei der Ausreise nach Moldwien einen Ausreisestempel. Und auch die Wiedereinreise zurück nach Moldawien klappte problemlos.

  • Dort kann sich im Verlauf der Zeit sicherlich immer mal was ändern. Die Beziehungen zwischen den Bürgerkriegsgegnern Moldavien und Transnistrien scheinen sich zu stabilisieren und zu verbessern. Der jetzige Präsident Moldaviens, Igor Dodon, den wir im Palast der Republik in Chișinău live erleben durften, möchte sich wieder mehr an Rußland annähern.

    Pössl Roadcamp Citroën, seit 12/2011, ab 7/2020 das Gleiche nochmal, mit etwas Fahrwerksoptimierung
    Unsere Reisen:

    Albanien, Bosnien, Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Estland, Frankreich, Georgien, Griechenland, Italien, Kroatien, Lettland, Liechtenstein, Litauen, Luxemburg, Marokko, Moldawien, Montenegro, Niederlande, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, San Marino, Schweden, Schweiz, Serbien, Slowenien, Spanien, Transnistrien, Tschechien, Türkei, Ungarn und andere....


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