Trenn Toilette, Systemvergleich

  • ...während der Verdichtung ...


    Verrichtung sollte es heißen :)


    Was feine Nasen allerdings schon wahrnehmen können, ist der Geruch von frischer Erde. Aber auch nur bei höheren Temperaturen.
    Mein Ventilator bläst auf die Beifahrerseite direkt auf den Essplatz unter der Markise. Wenn ich direkt mit der Nase daneben sitze, dann schalte ich den Ventilator für die Zeit aber aus.
    Das Kopfkino macht aus dem Erdgeruch dann doch wieder einen Kackahaufen :rolleyes:

  • Wir haben einen Pössl Roadstar 640DK und eine der ersten Umbaumaßnahmen war der Einbau einer Trenntoilette. Natürlich gab es auch hier die Diskussion, ob man evtl. ein fertiges Modell nehmen könnte oder ob man wirklich einen Selbstbau braucht. Schlussendlich sind wir beim Selbstbau gelandet, da die fertigen Modelle von Separett und NH nicht in unsere Toilette passen. Da uns schon vor der Lieferung des Kastens klar war, dass wir eine Trenntoilette einbauen, haben wir versucht, den Kasten ohne Thetford-Schüssel zu bestellen. Leider unmöglich. Aber egal. dann flog sie eben direkt danach raus. Eine genaue Konstruktion konnten wir mangels exakten Maßen vorab nicht machen. So wurde es dann eine Entwicklung on the fly. Hat aber gut funktioniert. Nach gut 1,5 Jahren können wir nur sagen, dass es für uns die perfekte Entscheidung war, die Trenntoilette einzubauen. Die Entsorgung ist super einfach und man hat nicht diese blöde Klokassette, bei sich. Wir sind zufrieden und würden es immer wieder machen. Ach ja: wir haben keine zusätzliche Entlüftung. Man muss dazu allerdings sagen, dass der Roadstar 640DK über dem Raumbad ein großes Heki und dann noch ein Toilettenfenster hat. Man kann also während der Sitzung für guten Durchzug sorgen. Und falls es im Feststoffsack doch einmal unerwartet müffeln sollte, wird er halt ausgetauscht. Das ist der Vorteil der Separett-Lösung. Beutel zu und weg und neuen Beutel rein.


    Den ganzen Umbau haben wir auf unserem Blog sehr detailliert beschrieben: http://fruchtstueck.de/?p=1068


    Vielleicht hilft da ja anderen Interessenten sich eine Vorstellung zu machen, wie man eine Trenntoilette gut in einen Kastenwagen integrieren kann.


    VG Martin

  • Die Entsorgung ist super einfach und man hat nicht diese blöde Klokassette, bei sich


    ich möchte erwähnen, dass Hamburg 1842 einem Flammenmeer zum Opfer gefallen ist, und bis dahin die Hinterlassenschaften direkt aus dem Fenster geschmissen wurden. Gewaschen hat man sich mit Alloholl und danach fein eingepudert.


    Wie entsorgt man also die Hinterlassenschaften auf einer Reise wenn sie nicht mehr der Kanalisation zugeführt werden? Irgendwo wild verklappt? In irgend einer Fremdtonne entsorgt? Ab zum Bio? Aus dem Abfall wird ja keine Erde in die wir unsere Blumen pflanzen würden. Zumindest nicht in der kurzen Zeit. Muss ich damit rechnen dass die Rattenplage wieder zunimmt wenn so etwas vermehrt auftritt und nicht nur ein paar wenige sich der TTT zuwenden? Hausmüllentsorgung ist ja heute schon ein riesen Thema bei Abholzeiten im 4 Wochen Rhythmus, und jetzt auch noch TTT?

    Gruß aus der norddeutschen Tiefebene...

    Roland...der Kastenwagenflüsterer



    Ich unterhalte mich nur äußerst ungern mit Usern die es nicht für nötig halten ihre Beiträge mit ihrem Vornamen zu unterschreiben!


    Auch möchte ich nochmals darauf hinweisen, dass ich dieses Forum 101%ig privat ausgerichtet betreibe, auch wenn ich im richtigen Leben Händler geworden bin. Deswegen möchte ich nochmals darum bitten bei Anfragen an mein Büro gerichtet diese E-Mail Addy info ät weymo Punkt de zu verwenden, Danke

  • Aus dem Abfall wird ja keine Erde in die wir unsere Blumen pflanzen würden.


    stimmt nicht, es wird genau das: sieht aus wie Erde, riecht wie Erde, fühlt sich auch an wie Erde. Nach ein paar Wochen hab ich den Feststofftank entleert und raus kam schönste Blumenerde.
    Manche meinen, man sollte diese nicht zur Düngung von Obst und Gemüse verwenden, wegen der Medikamentenrückstände in unseren Ausscheidungen.
    Aber was ist denn Gülle, die auf unseren Äckern ausgebracht wird? Und Nutzvieh bekommt ja auch Antibiotika verabreicht.


    Also ich kippe das unterwegs in den nächsten Wald. Mehr Bio geht gar nicht.

  • Wie entsorgt man also die Hinterlassenschaften auf einer Reise


    Das muss schon ne lange Reise sein. 4 Wochen zu zweit haben uns nicht gereicht, den Feststoffbehälter komplett zu füllen. Wenn Du es nicht dem Bio-Recycling zuführen willst, füll um in einen Müllsack und wirf diesen in den Restmüll.

    Viele Grüße von Steffi & Co. 2 Menschen und 2 kleine Hunde im Wingamm Oasi 540 Tour auf Ducato 2,3-160, Bj. 2019.


  • ...
    Wie entsorgt man also die Hinterlassenschaften auf einer Reise wenn sie nicht mehr der Kanalisation zugeführt werden? Irgendwo wild verklappt? In irgend einer Fremdtonne entsorgt? Ab zum Bio? Aus dem Abfall wird ja keine Erde in die wir unsere Blumen pflanzen würden.
    ...


    Ganz interessanter Beitrag dazu:
    http://www.eautarcie.org/de/05a.html


    Zitate:
    "Der zweite Irrtum besteht darin, trockenen Kot mit Humus gleichzusetzen.
    Fast alle Trockentoiletten im Handel funktionieren nach dem gleichen Prinzip. Beim Nachschlagen der bunten Katalogen mit diesen Toiletten fällt das Schweigen über das Schicksal des Urins auf. Am schockierendsten ist allerdings, dass als Produkt « Kompost » genannt wird, der aber in Wahrheit nichts anderes ist als getrockneter Stuhl. Sobald der Urin weggetrennt wird, ist die Kompostierung der Feststoffe grundsätzlich problematisch. Werden diese Feststoffe mit Torf gemischt, entsteht im besten Fall eine Reifung durch Abtrocknen, aber auf gar kein Fall bildet sich dabei Humus."

    "Der dritte Irrtum ist der Glaube, dass gespeicherte Urin ohne Schaden im Garten verwendet werden kann.
    ...
    Die auf die Pflanzen ausgebrachte Flüssigkeit enthält Ammonium-Ionen, die zu Nitraten oxidieren. Diese haben zweifellos eine Düngungskraft und wirken wie ein chemische Dünger, aber in einer schädlichen Weise, da sie unter anderem sehr toxische Nitrit-Ionen (NO2–) enthalten. "
    ...
    "Um den Anforderungen der Naturgesetze zu erfüllen muss eine technische Lösung gefunden werden, die unsere Ausscheidungen zusammen mit pflanzlicher Biomasse in den Kreislauf der Humusbildung führt. Die Biokontrollierte-Streu-Toilette (BST) ist eine mögliche Antwort auf diese Anforderung."


    Eijeijei... ich teile nicht alles was da geschrieben steht... aber ist ja ganz interessant.


    Und das Fazit: Eine Trenntoilette bringt biologisch keinen Mehrwert. Man sollte lieber alles in einem Topf ausscheiden und mit weiterer Biomasse (z.B. Sägespäne) abstreuen. Dann sind aber leider die Entsorgungszyklen wieder ähnlich häufig.
    Aber der Umbau zu einer "Biokontrollierten-Streu-Toilette" (BST) https://www.nowato.com/biokontrollierte-streutoilette/ für den Kasten wäre ja deutlich einfacher. Einfach Kassette gegen Eimer tauschen und statt der Chemie Sägespäne nehmen.


    Wer probiert es als erster aus? :zungelang:

  • Toiletten fällt das Schweigen über das Schicksal des Urins auf.


    Darüber wird gar nicht geschwiegen. Den Urinbehälter kannst du völlig problemlos in jede Toilette entleeren.
    Oder auf die Wiese. Kühle pinkeln da auch hin. Mengenmäßig ungefähr vergleichbar.

    Viele Grüße von Steffi & Co. 2 Menschen und 2 kleine Hunde im Wingamm Oasi 540 Tour auf Ducato 2,3-160, Bj. 2019.

  • Aber was ist denn Gülle, die auf unseren Äckern ausgebracht wird?


    Nochmal ein Zitat von "Eautarcie":


    "Zusammenfassend kann man sagen, dass die Anwendung von Urin im Garten dem Düngen mit Gülle ähnelt. Um so mehr, wenn zudem getrockneter Stuhl auch noch dort landet. Normalerweise unterliegt diese Art der Ausbringung den gleichen Vorschriften wie Gülle. Die Menge an Stickstoff (N), die in Form von Gülle aufgebracht werden darf, darf 200 kg pro Hektar und Jahr nicht überschreiten (in Europa). Um die in Urin und Stuhl jährlich pro Person anfallenden 10 kg Stickstoff auszubreiten, wäre ein 5 Ar grosser Garten (500 m²) notwendig. Eine 4-köpfige Familie sollte also über einen Garten von 20 Ars (2000 m²) verfügen. Unterhalb dieses Wertes werden die Normen zwangsläufig überschritten."

  • Sorry für die späte Antwort, ...

    den Feststofftank entleert und raus kam schönste Blumenerde.
    ...
    Also ich kippe das unterwegs in den nächsten Wald. Mehr Bio geht gar nicht.


    ... bin grad nach Haus gekommen und fast direkt vor der Tür in einen Haufen schönster Blumenerde getreten *ohmannwieärgerlich* ;)


    Meine Frau hat mir grad eine Kartoffel an den Kopf geworfen, als ich vorschlug, im EG das Klo durch ein Loch in der Wand zu ersetzen.


    föllig valsch angegangen das Ganze, Tom.
    Die Frage sollte lauten "Möchtest du gerne mal mit mir wie auf einer wunderschönen Burg leben (und scheixxen)?"
    ERST fragen, DANN den Bohrhammer holen!!

    Ralph.
    ________________________________________________________
    Knaus BoxStar Road, L.5,41m, Fiat 2,3L 130PS Multijet, Bj. 2015, Raumbad

  • Vorweg: Ich finde die TTTs auch gut und würde mir eine einbauen. Geht leider im Carabus nicht so einfach, wegen der Duschwanne, die mit der Toilette verbunden ist.


    Ich bin aber über die Frage von Roland gestolpert und habe mal ein bisschen gegoogelt. Da bin ich auf den Artikel gestoßen, der zum Nachdenken anregt.


    Meine neuen Erkenntnisse daraus:
    1) Der getrocknete Kot bleibt Kot und wird nicht zu harmloser Blumenerde. Das ist aber kein Problem, denn im besten Falle benötigt man wahrscheinlich gar keine Entleerung während der Reise und entsorgt dann ganz einfach zu Hause im Restmüll.
    2) Urin darf nicht einfach unverdünnt und in der hohen Konzentration auf die nächste Wiese gekippt werden. Er sollte in einer öffentlichen Toilette entsorgt werden.

  • Nochmal ein Zitat von "Eautarcie":


    "Zusammenfassend kann man sagen, dass die Anwendung von Urin im Garten dem Düngen mit Gülle ähnelt. Um so mehr, wenn zudem getrockneter Stuhl auch noch dort landet. Normalerweise unterliegt diese Art der Ausbringung den gleichen Vorschriften wie Gülle. Die Menge an Stickstoff (N), die in Form von Gülle aufgebracht werden darf, darf 200 kg pro Hektar und Jahr nicht überschreiten (in Europa). Um die in Urin und Stuhl jährlich pro Person anfallenden 10 kg Stickstoff auszubreiten, wäre ein 5 Ar grosser Garten (500 m²) notwendig. Eine 4-köpfige Familie sollte also über einen Garten von 20 Ars (2000 m²) verfügen. Unterhalb dieses Wertes werden die Normen zwangsläufig überschritten."


    Als Alleinkacker stehen mir flockige 1000 qm zur Verfügung. Also wenn sich noch jemand beteiligen möchte...?! :cool:

  • Urin darf nicht einfach unverdünnt und in der hohen Konzentration auf die nächste Wiese gekippt werden.


    Das muss ich mal den Kühen vom Nachbarn erzählen. Die pinkeln immer im hohen Strahl auf die Wiese, gruppenweise. Die Pferde vom nächsten Stall übrigens auch.
    Unterwegs entsorge ich Urin in einer Toilette. Daheim kipp ich ihn hintern Baum. In meinem Garten. Wie furchtbar.

    Viele Grüße von Steffi & Co. 2 Menschen und 2 kleine Hunde im Wingamm Oasi 540 Tour auf Ducato 2,3-160, Bj. 2019.

  • ... unverdünnt und in der hohen Konzentration...


    Das hiesse im Umkehrschluss dass ab sofort Hunde, Katzen, Kühe, Rehe, Hasen, Gemsen, Menschen etc. nicht mehr in der freien Natur pinkeln dürfen. Oder muss man da jetzt einen Liter Wasser dazuschütten?
    Ach ja, Pferde vergessen...

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