Automatisches Notrufsystem "eCall"

  • Dann kann man den eCall-Gegnern und ihren Angehörigen nur wünschen, dass sie nie auf einer einsamen Landstrasse im In- oder Ausland einen Unfall haben und ihr Handy nicht mehr bedienen können um einen Notruf abzusetzen.


    Ich bin kein "eCall-Gegner" sondern ein Demokrat. Das ist was völlig anderes.


    Zum anderen passt das Risiko nicht zum Aufwand. Das Risiko, allein und hilflos um einen Baum gewickelt zu verenden ist viel zu gering um ALLEN Bürgern Vorzuschreiben, dass sie sich deswegen rund um die Uhr überwachen lassen zu haben. Es geht also offensichlich nicht um dieses Risiko auf dem Du ständig herumreitest, sondern, wie Frank korrekt anmerkte, um den gläsernen Bürger.



    Mir gings hier übrigens nicht um Pro/Contra eCall, sondern nur ob und unter welchen Bedingungen ein Fahrzeug dieses haben muss.


    Wenn das so wäre, würdest Du Dich um eine andere Sprache bemühen. Wie dem auch sei, die Frage ist einfach zu beantworten: ein Fahrzeug muss sowas unter keinen Bedingungen haben.



    Gruss,
    Tom

  • Scharnhorst (großer Militärstratege) hatte es mal so formuliert gehabt:
    "Der Krieg ist der Vater aller Dinge".


    So hätten wir sehr wahrscheinlich ohne Raumfahrt auch noch keine Teflon beschichteten Pfannen gehabt
    und ohne militärische Anforderungen gäbe es heute weder GPS noch das öffentlich zugängliche Internet überhaupt.


    ......umgekehrt funzt dies allerdings ebenso brillant, wenn "Mann" will.
    Und Generäle (wie auch gewisse Volkspolitiker) haben nunmal Freude an den Anwendungsmöglichkeiten ihnen gestellter Spielzeuge.

    Ralph.
    ________________________________________________________
    Knaus BoxStar Road, L.5,41m, Fiat 2,3L 130PS Multijet, Bj. 2015, Raumbad

  • Man muss dazu auch noch einen anderen Aspekt erwähnen: die sogenannten grossen Datenkraken wie Microsoft, Google, Amazon oder Apple sammeln zwar viele Daten (und das ist auch furchtbar), aber die lassen dann eben doch nicht alles mit sich machen. Microsoft hat zum Beispiel neulich wegen einer Datenweitergabe geklagt (und leider verloren), Apple ebenfalls (und gewonnen).


    Im Gegensatz dazu ist die deutsche Autoindustrie so derartig tief im Anus der deutschen Politik verhakt (und umgekehrt), dass man davon ausgehen MUSS, dass jegliche Daten, die so eine Firma hierzulande oder in der EU sammelt, unkommentiert und unhinterfragt 1:1 an die Behörden übergeben werden. Mit Sicherheit mit direkter VPN Verbindung ins BKA oder BND und automatisierter Datenlieferung und/oder Abfrage.


    Nicht umsonst sitzen in Berlin mehr Mitarbeiter von Autoherstellern als Parlamentarier.


    Und das ist nur der IST-Stand.


    Gib diese Werkzeuge einem Xi Jinping, dann wird es übel... oh warte ... in China ist das ja bereits so! Oops!

  • Erinnert mich irgendwie an die Diskussion um unbedingte Einführung der Elektromobilität
    ("Wir fahren jetzt alle mit Strom!" "Wie sollen die Millionen Fahrzeuge geladen werden?" -Achselzucken).

    Mal angenommen, jedes Fahrzeug ist mit ecall ausgestattet:
    Bei jedem Crash, egal, ob Rettungsdienst notwendig ist oder nicht, geht automatisch ein Notruf raus.
    Haben wir denn hier (im reichen Westen) überhaupt genügend Rettungskräfte, die bei jedem ecall-gemeldeten Crash rausfahren (können), um nachzuschauen, was passiert ist.
    Ich glaube, da sind viele sehr blauäugig, was die Kapazitäten betrifft.
    Wer entscheidet, ob ein Einsatz notwendig ist oder nicht?
    Auch hierzu ein Beispiel:
    In der Dienststelle meiner Frau ist eine große Lehrküche eingerichtet, das Gebäude, 5 Jahre alt, hightec mit automatischen Brandmeldern ausgestattet.
    Mehrere Mal in den 5 Jahren stand die Feurwehr mit einem ganzen Zug vor der Tür, weil die Brandmelder in der Küche Feueralarm ausgelöst haben.
    Obwohl die Feuerwache nur ca. 500 m entfernt ist, kostet so ein automatischer Fehlalarm rund 1.000,- Euro, die zu begleichen sind vom Betreiber der Anlage.
    Es nützt auch nichts, was schon versucht wurde, direkt nach Alarmauslösung die Feuerwehr anzurufen und den Fehlalarm zu melden, die Kollegen dort sind verpflichtet, nach Alarmierung rauszufahren.

  • In diesem Fall sind die Brandmelder fehlerhaft installiert. Gerade in Küchen gehören zwei bis drei korrespondierende, damit Qualmwolken wegen Ablöschen nicht gleich zum Alarm führen.

    Viele Grüße von Steffi & Co. 2 Menschen und 2 kleine Hunde im Wingamm Oasi 540 Tour auf Ducato 2,3-160, Bj. 2019.

  • Ein solitäres System, das ausschließlich die 112 wählt, wenn der Airbag ausgelöst wurde - so wie im Gesetz formuliert - und den Standort durchgibt, ist von der Sache her gar nicht soooo blöd. Aaaaaaaber! Die Autobauer verknüpfen das mit den Assistenz- und Komfortfunktionen, inkl. "das Auto macht den Servicetermin mit der Werkstatt selber" etc. führt dann zu den Folgen, die hier zu Recht (!!!!!) beschrieben werden. In der Folge die Autoversicherung abhängig vom Fahrstil, Überwachung, wo, wann.. Mit den schwachbrüstigen E-Autos wirds noch doller. Bei Carsharing und dann beim autonomen Fahren haben wir unsere Autonomie dann komplett abgegeben und ihr aus der ehem. DDR nur sehr kurz eure Bürgerrechte gehabt.

    Schöne Grüße aus dem Allgäu Peter


    Pössl 2winR 25 Citroën Jumper Heavy 3.0 6m X290 - 2015 - Gastankflaschen - NH TTT - H7LED

  • In diesem Fall sind die Brandmelder fehlerhaft installiert. Gerade in Küchen gehören zwei bis drei korrespondierende, damit Qualmwolken wegen Ablöschen nicht gleich zum Alarm führen.


    Wenn das so einfach wäre, hätte der Betreiber, der im übrigen auch noch mehrere technische Kompetenzzentren unterhält, das schon längst geändert!

  • keinen Windows-Computer,






    Deswegen habe ich keinen Windows-Computer, sondern Ubuntu 18.04LTS.:D:D

    Viele Grüße aus der schönen Kurpfalz, die Kurpfalz ist nicht Baden und schon gar nicht Württemberg.


    Challenger Vany 06 Prestige 130PS. Bj. 2013, Webasto-Airtop 3500, AHK, HA 8" VB-Zusatzluftfeder, VA VB FDS- High Comfort Federbeine, TV-Sat, Solar 2x100WpHv + 1x100Wp , B2B-Lader Votronic 1225, SOG, Van_Bike 2 Fahrradträger, Gastankflasche mit Außenbefüllung, CS-Duo Control, Rf-Kamera, Markise Fiamma F65S 4m, 1200W SinusWR Fraron, 150Ah LiFePo Liontron, ATS-Softclose Zuziehhilfe für die Schiebetür, Thitronic WiPro finder

  • Das Problem ist, dass Systeme wie eCall nicht ohne Überwachung funktionieren. Um festzustellen, dass das Fahrzeug verunglückt ist, kann man sich nicht darauf verlassen, dass es nach dem Unfall einen Anruf macht. Statt dessen wird aufgezeichnet wie es sich bewegt und wenn die Daten auf einmal ausbleiben, dann wird Alarm geschlagen.

  • Die Kosten für das System wird der Endverbraucher zahlen müssen (und die Lobbyisten reiben sich schon die Hände)
    Ketzerisch:
    Das kann man dem Bürger doch viel besser verkaufen als eine neue Steuer! Es nützt ihm doch was!

  • Die Autobauer verknüpfen das mit den Assistenz- und Komfortfunktionen, inkl. "das Auto macht den Servicetermin mit der Werkstatt selber" etc. führt dann zu den Folgen, die hier zu Recht (!!!!!) beschrieben werden.


    Dann fährst Du wenigstens nicht mehr zu ATU!:grin:


    Wie beim Doc:
    "Sie hatten doch letztens den jährlichen Vorsorgetermin, den haben Sie nicht wahrgenommen!"

  • Bei einem deutschen Versicherungsanbieter kann ein ähnliches System nachgerüstet werden. Das ruft aber primär erstmal keine Hilfe, sondern die Versicherung ruft nach Erkennen eines Crashs erstmal an und erkundigt sich, was passiert ist. Wenn man dann ganz normal sich meldet und mitteilt, dass keine Hilfe erforderlich ist, ist das Thema schon durch. Erfolgt keine Reaktion auf den Anruf, wird Hilfe alarmiert.

  • Bei einem deutschen Versicherungsanbieter kann ein ähnliches System nachgerüstet werden. Das ruft aber primär erstmal keine Hilfe, sondern ...


    ....ist von Vorteil für den Versicherer. Wozu sonst würde er dies so anbieten?


    NACH der Auslösung des Notrufs (mit der von dir beschriebener Vorgehensweise des Versicherers)
    hat/hätte dieser dann so auch die "Option", den Unfallhergang bissl hinterfragen zu können. Sozusagen "formularfrei".
    Und wenn du dich dann zuvor irgendeiner größeren Fahrlässigkeit schuldig gemacht hättest (z.B. Verbot für Fahrzeuge über 3,5to, und du wärst mit deinem 4,0tonner so dort "eigentlich gar nicht gewesen", oder mit hoher Geschwindigkeit durch eine Wildwechselstrecke geschleudert), KÖNNTE sich dies z.B. auf die Erfüllung deiner Vollkaskoansprüche auswirken.


    Ist nur so mal ein Beispiel "der anderen Seite".


    Noch eine andere Seite der Datenübermittlung, die bei e-call nicht soooo viel anders funktionieren dürfte, denn die Verbindung ist im Zweifelsfall ja nicht "über Draht" oder in der Pampa "über dort nicht vorh.Mobilverbindung", sondern bestens über GPS:


    TomTom ist damit in den Niederlanden mal mächtig auf Glatteis gekommen, weil dieser Navianbieter Fahrdaten der Nutzer an .... verscherbelt hatte (hatte!!!). Diese bekamen dann ungeblitzte Zahlungsaufforderungen.
    Ist Geschichte, zeigt nur die Verwendungsbreite von autonom übermittelten Datenströmen, die keinen Büroangestellten zu deren Auswertung benötigen ;)

    Ralph.
    ________________________________________________________
    Knaus BoxStar Road, L.5,41m, Fiat 2,3L 130PS Multijet, Bj. 2015, Raumbad

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