Die Auswirkungen des WoMo- und Kastenwagenbooms

  • Eine der besonderen Fähigkeiten des Menschen ist die der Anpassung. Die einen passen sich dem Massenphänomem Wohnmobilurlaub an und stellen sich brav zu den anderen, wir passen uns der Gesamtsituation an und fahren antizyklisch und dahin, wo sonst keiner ist.


    (Und bitte jeder so, wie er sich wohl fühlt)


    Im Übrigen glaube ich löst sich das Problem von selbst. Es sind ja jetzt die geburtenstarken Jahrgänge dran, die aber auch gelegentlich aussterben. Ich dann zwar auch, aber für die folgenden Generationen besteht durchaus Hoffnung.


    Einsame nachdenkliche Grüsse aus Lettland.


  • Hallo Wolfgang,
    genau! Man muß lückenlose Videoüberwachung flächendeckend einführen. Dazu ehrenamtliche Blockwarte und inoffizielle Mitarbeiter, die andere lückenlos und flächendeckend überwachen, registrieren und denunzieren. Kleine Leute mit einer Dienstmütze ausstatten und damit Macht über andere geben, dann verkaufen die sogar ihre eigene Mutter. Gibt's nicht? Hatten wir schon, im Tausendjährigen Reich und im Arbeiter- und Bauernstaat.
    Rabenschwarzer Humor aus.
    Gruß
    Uli

    Viele Grüße aus der schönen Kurpfalz, die Kurpfalz ist nicht Baden und schon gar nicht Württemberg.


    Challenger Vany 06 Prestige 130PS. Bj. 2013, Webasto-Airtop 3500, AHK, HA 8" VB-Zusatzluftfeder, VA VB FDS- High Comfort Federbeine, TV-Sat, Solar 2x100WpHv + 1x100Wp , B2B-Lader Votronic 1225, SOG, Van_Bike 2 Fahrradträger, Gastankflasche mit Außenbefüllung, CS-Duo Control, Rf-Kamera, Markise Fiamma F65S 4m, 1200W SinusWR Fraron, 150Ah LiFePo Liontron, ATS-Softclose Zuziehhilfe für die Schiebetür, Thitronic WiPro finder

  • Hallo Uli,


    ja, Videoüberwachung. Zum Beispiel auch an Autoabfahrten. Muss doch wirklich nicht sein, dass da einige Zeitgenossen ihren Müll aus dem Fenster werfen und hinterher die Autobahnbetreiber deren Unrat wegräumen müssen. Viele Abfahrten sehen aus wie eine Müllhalde.


    Bei ersten Vergehen 1.000,00 Euro und im Wiederholungsfall verdoppelt sich das immer. Du wirst staunen, wie das in Realität hervorragend funktionieren wird.


    In Singapur funktioniert das prima. Zum Beispiel sieht man da keine Zigarettenkippen auf der Strasse!


    Für KAWA Fahrer kann man das ja anders regeln. Verzichten wir eben auf den Einsatz von Drohnen (war ohnehin nicht ernst gemeint) und erhöhen wir halt das Bussgeld für das erste mal auf 5.000,00 Euro, wenn man seinen Unrat in der schönen Natur illegal entsorgt.


    LG


    Wolfgang

  • Wenn man hohe Bußgelder verhängt, reicht unter Umständen schon die Drohung. Es zählt nämlich nicht die Wahrscheinlichkeit, erwischt zu werden, sondern der Erwartungswert des Schadens. Für die Nichtstatistiker: Das ist das Produkt aus Eintrittswahrscheinlichkeit und Schaden eines Ereignisses. Das machen die meisten Menschen intuitiv, auch wenn sie das Kalkül an sich nicht kennen.
    Wenn also die Wahrscheinlichkeit erwischt zu werden gering, das Bußgeld aber sehr hoch ist, überlegt man sich das trotzdem gut, ob der Erwartungswert nicht höher ist, als der Nutzen aus der Bequemlichkeit seinen Müll nicht zu hause entsorgen zu müssen.


    Ulli


    Edit meint, dass das wahrscheinlich der Grund ist, weshalb in UK bei Verbotsschildern auch immer die relativ drastische Strafandrohung im Falle eines Verstoßes mit drauf steht. Hundekacke liegen lassen z.B. i.d.R. 1.000Pfund.

  • Wenn man hohe Bußgelder verhängt, reicht unter Umständen schon die Drohung.


    Das liegt ohnehin in der Natur des Menschen, leider. Viele sind eben nur durch Androhung eine exorbitanten Bussgeldes noch
    erziehbar. Selbst im fortgeschrittenen Alter funktioniert das noch prima.....:D


    LG


    Wolfgang

  • Und weiter geht es mit der Beurlaubung, es ist einfach unglaublich....

    Gruß aus der norddeutschen Tiefebene...

    Roland...der Kastenwagenflüsterer



    Ich unterhalte mich nur äußerst ungern mit Usern die es nicht für nötig halten ihre Beiträge mit ihrem Vornamen zu unterschreiben!


    Auch möchte ich nochmals darauf hinweisen, dass ich dieses Forum 101%ig privat ausgerichtet betreibe, auch wenn ich im richtigen Leben Händler geworden bin. Deswegen möchte ich nochmals darum bitten bei Anfragen an mein Büro gerichtet diese E-Mail Addy info ät weymo Punkt de zu verwenden, Danke

  • Die Bilder in Post #138 sagen m.M.n. nicht wirklich viel aus. Auf den meisten Camping bzw. Stellplätzen siehts doch auf den ersten Blick so aus (in der Hauptsaison) - dennoch muss es nicht zwangsweise sein, dass dort Chaos herrscht oder es unerträglich ist.
    Natürlich meiden wir derlei Ansammlungen auch, aber es gibt andrerseits auch viele Camper, denen enger Kontakt zu den Nachbarn wichtig ist :kotzan:
    Abgesehen davon sieht man auf den Bildern nicht, wie groß die einzelnen Parzellen sind...

  • Es bleibt einem manchmal auch garnicht viel über, als sich dort einzureihen, da ansonsten das parken mit Womo verboten ist.
    Ich denke mal, dass aufgrund der derzeitigen Zinspolitik die Menschen einfach denken"Was soll ich mit der Kohle auf der Bank, bringt eh nix"
    Also kaufen wir uns ein Wohnmobil und fahren hin, wo wir wollen. Vor Ort muss natürlich der gleiche Luxus sein, wie in einem Sternehotel. Deshalb rüsten immer mehr Stellplatzbetreiber auf und geben die Kosten natürlich weiter.

    Gruß aus der Eifel
    Frank
    Hier sind keine Rechtschreibfehler, es handelt sich lediglich um einen Vorgriff auf die Rechtschreibreform 2029!!!

  • Ich hatte am Wochenende wieder ein Paar neben mir stehen, die ca. 50 Wochen im Jahr mit ihrem Wohnmobil unterwegs sind. Es sind also nicht die reinen Zulassungszahlen, sondern auch die Reisezeit pro Jahr wird länger.
    Dies hat aber auch positive Auswirkungen auf die Plätze.
    Im Altmühltal hat mir ein Platzbetreiber mal gesagt. Früher ging die Saison von April bis Oktober. Durch die vielen Rentner in Wohnmobilen hat er jetzt eine Saison von Anfang März bis Ende November.
    Da bleibt am Ende auch mehr Geld für Investitionen.

    Grüße aus dem Rheinland, Theo


    Seit 1. März 2012 im tizianroten Pössl Roadcruiser unterwegs :sunglasses: Roadcruiser 2012 / 2,3 L 150PS / 90 WP Solar / Hook AHK mit Spezialhaken /Atera DL3/Pioneer FH-P80BT mit Zusatzschalter

  • ..... Im Altmühltal hat mir ein Platzbetreiber mal gesagt. Früher ging die Saison von April bis Oktober. Durch die vielen Rentner in Wohnmobilen hat er jetzt eine Saison von Anfang März bis Ende November.
    Da bleibt am Ende auch mehr Geld für Investitionen.


    Das ist eine löbliche Einstellung aber aus meiner Kenntnis eine seltene Ausnahme. Ich habe in den letzten Jahren kaum eine Veränderung bemerkt. Nur ganz wenige CP-Betreiber passen ihre Öffnungszeiten den veränderten Bedingungen an. Wer Ende Oktober mit dem Womo in Europa unterwegs ist merkt schnell das ganze Regionen mit geschlossenen Campingplätzen glänzen. Die meisten verdienen scheinbar in den paar Monaten so gut, daß sie den Rest des Jahres lieber in Thailand am Strand liegen.
    Gruß
    Uli

  • Wie einige schon festgestellt haben, fällt doch auf, dass es immer die anderen sind. Jeder beansprucht für sich, das wahre Camping zu leben, sich an "die" Regeln zu halten und mit gutem Beispiel voranzugehen. Letzteres beanspruche ich für mich übrigens auch. Allerdings bin ich mir sicher, dass sich auch durch mich (als Camper) schon jemand gestört gefühlt hat. Das lässt sich gar nicht verhindern, da die Gefühlslagen, was stört oder in Ordnung ist, oft vollkommen unterschiedlich sind. Sieht man ja auch in der Diskussion hier. Ich unterstelle erstmal jedem hier, in guter Absicht zu handeln. Ob das von außen (andere Womo Fahrer, sonstige Bevölkerung) dann auch so wahrgenommen wird, haben wir gar nicht in der Hand.
    Was ich damit sagen will: jeder von uns sollte sich auch weiterhin an seinen guten Prinzipien ausrichten, sich gleichzeitig aber auch bewusst sein, dass sogar man selbst mal andere mit seinem Verhalten stört. Für mich bedeutet das, nicht nur nach starren Camper-Weisheitsregeln zu handeln, sondern kontextbezogen zu überlegen, was hier und jetzt angebracht wäre.


    Es grüßt euch Sven auf der Heimfahrt von einem tollen Schweden-Urlaub, der versucht hat, viel besser zu machen als andere, der aber garantiert nicht alles "richtig" gemacht hat und der bestimmt auch mal von jemand als blöder Womo-Fahrer empfunden wurde.

  • ... Jeder beansprucht für sich, das wahre Camping zu leben, sich an "die" Regeln zu halten und mit gutem Beispiel voranzugehen. ...


    Mir fällt nur jedesmal auf, wenn ich im Ausland bin :


    Gibt es Regeln, die ich zu beachten habe, sagt man das mir das : Abstand zum Nachbarn, Verhalten mit dem Hund, ...


    Bin ich wieder in der BRD, gibt es auch Regeln und man sagt mir auch, was zu tun ist.


    Der Unterschied ist nur :
    Im Ausland sagt man mir Neuling das, was ich wissen sollte - vorher !
    Im Inland, hier bei uns und unseren lieben Mitmenschen, die stets alles richtig machen, kommt Herr / Frau Besserwisser hinterher (!) an
    und will mich über mein fehlerhaftes Benehmen belehren : " Sie dürfen hier aber nicht ... "


    - - - und ich weiß, dass ich wieder " zu Hause " bin !

  • Eine konkrete Auswirkung ist für mich... wenn ich in der Hauptsaison unterwegs sein möchte, dann nutze ich dafür eher die heimatlichen Gefilde und nicht die großen Campings am Mittelmeer. Nachdem ich jetzt mal die ostdeutsche Ostsse getestet habe... touristisch eine Unverschämtheit sondersgleichen, hat sich erledigt.

    1. In Süddeutschland / teils auch im Alpenraum kann ich einen Mix aus Parkplatz, SP und CP nehmen, der die Reisekosten akzeptabel hält. Überhaupt ist die Preisschraube "Hauptsaison" da nicht so ausgeprägt.


    2. Das Wetter ist Sommer in Deutschland mehr als ausreichend "sommerlich".
    3. Ländliche Regionen sind tendenziel nicht ganz so überlaufen.


    4. Die Gastronomie ist um Welten besser oder mit besserem Preis- Leistungs Verhältnis.


    5. Antyzyklische Ankunftszeiten sind leider notwendig. Auf meinen letzten beiden Fahrten im August bekam ich nur noch Vormittags ein freies Plätzchen. Das galt für den SP in der Stadt wie den CP auf dem Land.


    6. Zum Übernachten vor dem morgendlichen Check In spielt der Kasten seine Vorteile aus vor dem "Dickschiff". Ich stand etwa an der Feste Oberhaus in Passau völlig alleine, wo in der Stadt unten der ausserhalb liegende dritte SP der Stadt langsam voll lief. Am morgen bekam ich auf dem "besten" auch wieder ein Plätzchen.


    Mein Fazit aus dem ganzen Boom: In der Nebensaison nutze ich die Klassiker wie Gardasse/ Südtirol/ Istrien für die kleineren Reisen oder suche mir ein Fernziel für eine 3-Wochen-Tour. Im Sommer bleibe ich in Mitteleuropa für Mehrtagestrips oder für 1 Woche.
    Je mehr Neucamper sich auf das hochpreisige, "hochqualitative" Mainstreamcamping konzentrieren, um so mehr muss ich alternativ handeln. Andere Jahreszeit, andere Regionen, noch spontaneres Freistehen bzw. die Übernachtungsart spontan anpassen. Ich profitiere von 2 Trends.

    1. dass Camper weder ihre Dusche benutzen können noch in ihr Klo schei.... wollen.
    2. dass es die völlig aburde Angst gibt, man müsse auch im ländlichen Raum als Camper sein Eigentum ständig gegen Diebstahl, Raubüberfall und Gasattake verteidigen. Hält man sich an einige Regeln, dann sehe ich das völlig überzogen. Würden alle freistehen, gäbe es ein echtes Mengenproblem. Was man jetzt noch lokal erlebt (etwa Walchensee) wäre dann flächendeckend Thema.

    Pössl Roadcamp R, 2015, Citroen 2,2 l / Euro 5 / 130 PS, heavy, 150 Ah Liontron, WCS Ladebooster, 100 Wp Solar, Maxxfan.

    7 Mal editiert, zuletzt von benni1974 ()

  • Im Inland, hier bei uns und unseren lieben Mitmenschen, die stets alles richtig machen, kommt Herr / Frau Besserwisser hinterher (!) an
    und will mich über mein fehlerhaftes Benehmen belehren : " Sie dürfen hier aber nicht ... "


    Hm...
    Wir haben das wirklich noch nie erlebt.


    Ich versuche gerade herauszufinden, woran das liegen könnte...

  • ... wir buchen nie im voraus, haben aber immer irgendwie eine Möglichkeit gefunden, uns niederzulassen. Sind zu fünft mit Hund unterwegs ausschließlich in den Ferien. Also kann es noch nicht so schlimm sein.


    Robert's Problem an den Surfspots und vor allem am Walchensee kann ich aber nachvollziehen. So einfach wie früher sich hinstellen und auf's Wasser gehn ist nicht mehr - leider.


    Wieso aber viele unter sich sein möchten, versteh' ich nicht. Dachte immer, gerade die Wohnmobilisten sind ein offenes Volk? Also ich lerne gerne andere Leute kennen und setze mich auch abends gerne mal beim Bier oder Wein mit jemanden zusammen. Von daher sehe ich eher das Problem des Booms darin, dass die Zahl der (für mich) "komischen" Camper zunimmt. Ich meine, früher waren Camper auch mal aufeinander angewiesen, heutzutage kann man alles mit Geld lösen.


    Beispiel gefällig: Sind gerade auf dem Campingplatz angekommen - Nachbar wechselt mit der Bemerkung "... als wenn der Platz nicht groß genug wäre":mad: auf den übernächsten Platz??? Blöd für ihn: jetzt steht schon wieder einer neben ihm.:D


    Mit Gruß aus Unterfranken


    Wolf

  • Noch schlimmer scheinen mir derzeit die Allradler zu sein. Da gibt es einige, die meinen mit dem Erwerb eines Allradantriebs dürfen sie jetzt durch den Gemüseacker brettern und sich 100m neben den Stellplatz stellen. Direkt an den Sandstrand.
    Wenn Komunen schon Stellplätze am See anbieten, so sollte man dies respektieren, dankbar sein und die paar Euros hinblättern. Nur weil 4x4 draufsteht hat man noch lange nicht das Recht die Natur zu zerstören.
    Dieser Trent verstärkt sich iimho in der letzten Zeit. Weiterzukommen, wenn die Strasse zu schlecht wird ist ja ganz nett. Aber offroad fahren bitte nicht einfach im Wald üben, sondern an dafür vorgesehenen Plätzen.

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