Crusie wird fit für Weltreise

Liebes Kastenwagen-Forum

Nachdem wir seit längerer Zeit stille Mitleser sind, möchten wir uns nun auch aktiv einbringen. Ein riesengrosses Dankeschön an alle, die sich Zeit nehmen, Fragen anderer User zu beantworten.

Wir haben vor zwei Jahren unseren VW LT 35 Lieferwagen gekauft (Fahrzeugeckdaten: 2.5 TDI, mittlerer Radstand, 160'000km, Hinterradantrieb), den wir dann selber leicht ausgebaut haben.

Nachdem wir mit unserem "Crusie" Europa bereist haben, planen wir nun eine längere Reise über Osteuropa, Zentralasien nach China und dann allenfalls weiter nach Südamerika. Für diese lange Reise wollen wir unser Fahrzeug nun entsprechend ausrüsten.

Nachfolgend möchte ich euch gerne unser Ausbauprojekt vorstellen. Wenn euch gleich Ideen, Schwachstellen oder auch Verbesserungsvorschläge einfallen, dann bitte unbedingt mitteilen.

Was bisher geschah
Bereits für unseren ersten Ausbau vor zwei Jahren haben wir einige grundlegenden Arbeiten erledigt:

• Innen: Kratzer und "gebrauchte" Stellen aufs Blech geschliffen, Rostwandler eingesetzt, abgewaschen und alles mit zwei Schichten Brantho Korrux 3in1 gerollt
• Alte Bodenplate raus, neue 15mm Siebdruckplatte rein und mit Vinyl-Prakett ausgelegt. Hat sich auf unseren bisherigen rund vier Reisemonaten so sehr bewährt.
• Den simplen Ausbau mit dem wir bisher unterwegs waren nehmen wir komplett.

Der Plan für unseren Ausbau

Wasserversorgung

• 140 Liter Frischwassertank
• Keramik- und Aktivkohlefilter dem Tank vorgelagert
• 15 Liter Boiler, über den Kühlerkreislauf des Motores erhitzt, zudem per 12V und 230 V erhitzbar. Sollte der Motor nicht laufen, wird das Wasser durch eine Wasserstandheizung erhitzt.
• 40 Liter Abwassertank unter dem Fahrzeug

Elektronik

• Verbraucher: Kompressorkühlschrank (max 70L), Wasserstandheizung, Laptops, Licht
• 300AH AGM-Batterien
• 300 WP-Solar
• Batterieladegerät Votronic VBCS 60/40/430 Triple
• Wechselrichter

Küche

• Wird ausziehbar im Heck des Fahrzeuges realisiert
• Unter dem Fahrzeug wird eine LPG-Anlage verbaut
• Im Heck des Fahrzeuges entsteht ein Küchen- und Stauraumturm.
• Gekocht werden kann nur solange es nicht regnet.
• Kompressorkühlschrank hinter dem Fahrer.

Wasserstandheizung

• Sie hält den Motor warm, heizt den Boiler und kann über Wärmetauscher auch Warmluft ins Fahrzeug bringen.
• Wird im Motorraum verbaut

Nasszelle

• Edelstahlwanne zum Duschen.
• Trockentrenntoilette wird darin aufgestellt.
  

  
  

• In das Dach kommt das grösstmögliche Dachfenster, damit der Dampf gleich schön raus kann und damit ich überhaupt stehen kann :-).
• Darüberhinaus wird die Dusche als Sitzdusche konzipiert. Die Trockentrenntoilette lässt dies, so der Hersteller, ohne Weiteres zu.
• Bei der Materielwahl für die Wände der Nasszelle bin ich noch unsicher. Alu Dibond? Hat jemand eine gute Idee?

Schlafgelegenheit

• Die Matratze besteht aus vier Stücken (vgl. Bild, 60x200, 60x140, 60x40, 180x40)
  

  
  

• Für mich ist sie 200cm lang, für meine Partnerin 180 cm (140+40cm bei den Füssen).
• Die maximale Breite beträgt 160 cm.

Auf das Dach kommen

• zwei bis drei Solarpannels,
• zwei Dachfenster, mit Ventilator,
• Markise

Stauraum
Stauraum ist an drei Orten vorgesehen:

1. Oberschränke auf der Fahrerseite. 200cm lang. Für alltägliche Kleidung.
2. Schrank hinter dem Fahrer. Hier ist der Kühlschrank untergebracht. Zudem finden hier Snacks, Bücher und Ladekabel ihren Platz. Hier kann ein Tisch runtergeklappt werden.
3. Turm mit ausziehbaren Schubladen im Heck des Fahrzeuges. Dieser wird aus Aluprofilen gefertigt. Die Rakobxen sind über arretierbare Schwerlastauszüge herausziehbar. Hier wird auch die Küche untergebracht. Geplant sind fünf ausziehbare Boxen a je 40x60x18 cm.

1. Kompressorkühlschrank ohne Eisfach, max 70 Liter
2. 140 Liter Frischwassertank
3. 15 Liter Boiler. Erhitzung des Wassers auf 80C über den Kühlwasserkreislauf des Motores, 12V und 230 V
4. Wasserfilteranlage. Keramik- und Aktivkohlefilter
5. Klappteil für Matratze. Das lange Stück wird darauf gezogen und das kleine, 60x40-Teil unten hingelegt für die Füsse. Gesamtlänge auf dieser Seite: 180 cm

Was haltet ihr von diesen Ideen? Über Tipps und Ergänzungsvorschläge würde ich mich sehr freuen

Vielen Dank. Das ist eine gute Frage. Wir haben bisher insgesamt relativ selten gekocht. Wichtig war uns bei der Planung jetzt, dass die Küche nicht aufgebaut werden muss. Im Innenraum fehlt uns entweder der Platz, oder dann die Höhe. Draussen haben wir halt auch Stehhöhe
Wir hatten auch Grundrisse mit Kochstelle im Innenraum; die haben uns aber an anderen Stellen dann deutlich weniger überzeugt.

Zitat von Andolini

PVC in Fliesenoptik

Vielen Dank für den Tipp. Würde man in dem Fall die Holzwände sauber von der Decke in die Wanne runter ziehen, mit dem PVC bekleben und dann nur noch abdichten? Preislich und verarbeitungstechnisch wäre das sicher deutlich einfacher zu bewerkstelligen als die ursprünglich aufgeworfene Idee mit dem Alu Dibond. Welches Holz würdest Du da nehmen? Und in welcher Stärke?

Da hast Du recht. Das Ganze ist eine Never-Ending-Story

Zitat von XT-Rider

Tasse Kaffee

Den Kaffee holen wir aus dem Boiler, wo das Wasser 80C hat. Was das Kochen betrifft, so ist das in der Tat ein Nachteil. Wir hatten uns auch überlegt, die Küche anstatt nur nach aussen, auch nach innen herausziehbar zu machen. Als Notlösung sozusagen. Von der Höhe her würde es schön über das Bett passen. Mit einer Klappe in der Trennwand liesse sich das wohl realisieren. Man müsste wohl einfach zwei Schwerlastauszugsrahmen konstruieren. Einen nach innen und dann einen nach aussen; oder wie seht ihr das?

Zitat von seachild

ziemlich weiter Weg

Jein. Solange nicht gekocht wird und man bspw. nur gekühlte Dinge braucht ist der Standort im Fahrzeug selber natürlich praktisch. Wenn man kochen will, dann nimmt man das Zeug raus und geht zur Kochstelle. Vielleicht ist das voll der Planungsfehler, aber letztes Jahr (inkl. Regenperioden) waren wir drei Monate lang unterwegs und haben maximal 20 Mal gekocht. Aus der 5KG Gasflasche haben wir bloss 1/3-1/2 verbraucht...

Zitat von hudemcv

Kochauszug doch so gestalten, dass du ihn auch nach innen ausziehen kannst

Genau, das hatten wir uns auch überlegt. Macht wohl schon Sinn, v.A. wenn es eben mal längere Regenperioden gibt. So wäre dann auch der Kühlschrank nahe von der Kochgelegenheit.

Kocht ihr denn insgesamt häufig (im Fahrzeug)?

Zitat von benni1974

krank im Bett liegt

Guter Punkt. Vielen Dank auch für den Link mit den beidseitig ausziehbaren Auszügen. Das ist natürlich noch viel einfacher als mit der Doppelrahmenkonstruktion.

Zitat von XT-Rider

esst ihr nur Rohkost

Hehe, nein, ganz im Gegenteil Wir waren bisher meistens 1mal täglich im Restaurant/Imbiss und haben sonst nix Aufwendiges gekocht.

Ich denke, die Idee mit dem Innenauszug auch nach innen ist sehr gut. So wäre die Kochlösung sowohl innen als auch aussen sichergestellt

Zitat von benni1974

Wo kommt das 2. Reserverad oder zumindest ein 2. Reservereifen hin?

Dazu haben wir drei Möglichkeiten angedacht:

1. Auf das Dach
2. In den Stauraumturm ganz oben
3. Zwischen Radkasten und Bett auf einer der beiden Seiten. Ist aber nicht unsere Lieblingslösung...

Was haltet ihr von der elektrischen Dimensionierung der Anlage?

Zitat von hudemcv

auf lange Sicht aber ein Induktionsfeld

Das war eigentlich unsere erste Idee. Wir sind leider bei der Strombedarfsberechnung auf einen täglichen Verbrauch (wenn man denn täglich kochen würde) von rund 90 bis 140 Ah gekommen. Habe das Ganze auch mit einem Mitarbeiter der Fa. Büttner Elektronik durchgesprochen und der meinte, dass sie das generell ziemlich kritisch sehen. Aber ich gebe dir vollkommen Recht, die Induktionsfeldlösung wäre absolut genial!!