Ausstattung und Erfahrungen auf unbefestigten Straßen - Island und anderswo . . .

  • Moin allerseits,


    wir beschäftigen uns im Moment mit zusätzlicher Ausstattung für Fahrten mit unserem Adria Kasten außerhalb befestigter Straßen. Im Sommer soll es für vier Wochen nach Island und auf die Färöer gehen.


    Die Ringstraße kennen wir schon von vorhergehenden Reisen. Vor zwei Jahren waren wir mit einem Miet-WoMo in der Hauptsache in den Westfjorden unterwegs.



    Aber mit einem eigenen Fahrzeug kann man sich anders vorbereiten und unterliegt keinen Einschränkungen des Vermieters. Das wir lieber eine Strecke auslassen, als die Fahrtüchtigkeit unseres Kuddel einzubüßen versteht sich von selbst – es soll schließlich nicht die letzte Tour auf die Insel aus Feuer und Eis sein . . .


    Auch dieses Mal wollen uns hauptsächlich außerhalb des „Highways“ Ringstraße bewegen – und dort sind nun einmal Schotterpisten in den unterschiedlichsten Ausprägungen eher die Regel, als die Ausnahme.


    Bislang haben wir die Ausrüstung mit Goldschmitt Zusatzluftfedern und AT-Reifen eingeplant.


    Wie sind eure Erfahrungen auf isländischen oder auch auf anderen unbefestigten Straßen? Welche speziellere Ausstattung habt ihr euren Fahrzeugen gegönnt? Was war sinnvoll, was eventuell nur „nice to have“? Und zu guter Letzt – es gibt ja einige Island-Erfahrene hier ;) – welche Strecken würdet ihr unbedingt wieder fahren und welche beim nächsten Besuch besser aussparen?


    Wir freuen uns auf eure Antworten und einen interessanten Austausch – beste Grüße von der Kieler Förde


    Guido ( & Rike )

    Grüße von der Kieler Förde - Rike & Guido
    KUDDEL ist ein Adria Twin 640 SLX - Citroen Jumper BlueHDI 130
    "Was kann die Welt dafür, daß ich sie liebe . . . " ;)

  • Wir werden, wenn wir 2019 erstmals auf eigenen Rädern Island bereisen, Steingut und Glas durch unkaputtbare Materialien ersetzen. Bei den Gravel Roads ist der Pflegezustand entscheidend - im September 2017 war der beklagenswert. Wir planen nächstes Jahr Westfjorde und Sprengisandur, der Rest nach Lust, Laune und Wetter.

    Viele Grüße von Steffi & Co. 2 Menschen und 2 kleine Hunde im Wingamm Oasi 540 Tour auf Ducato 2,3-160, Bj. 2019.

  • Moin,


    einen Kompressor mitnehmen, am besten nicht das günstigste Modell aus dem Baumarkt. Und dann Luft aus den Reifen ablassen, wenn es auf die Piste geht... Wieviel hängt von den jeweiligen Radlasten ab, am besten ausprobieren. Wenn sich ein sichtbarer Wulst an den Flanken bildet, ist es gut. Aufpassen mit der Geschwindigkeit und wieder aufpumpen, wenn es zurück auf die feste Straße geht.


    Einen langen Bergegurt samt Schäkeln zur Befestigung. Wenn man mal irgendwo festhängt, fehlt meistens nicht viel, um wieder frei zu kommen. Und wenn dann ein Helfer bereit steht, ist zumindest schon mal das Problem mit dem Zugseil gelöst.


    Viel Spaß!


    Olaf

  • Hallo Rike, hallo Guido,


    willkommen im Forum.
    Bemüht mal die Suchfunktion, zu Island und Färöer ist da einiges geschrieben.
    Besorgt Euch die Straßenkarte von Know-How-Verlag. Die ist strapazierfähig und da sind die wichtigen Sehenswürdigkeiten verzeichnet. Reiseführer Lonely Planet ist auch zu empfehlen.
    Wir sind 2012 Juli/August mit Winterreifen gefahren (etwas gröberes Profil) das reicht völlig.
    Die auf der o.a. Karte verzeichneten Straßen sind fast alle mit dem Kastenwagen befahrbar. Ausnahmen: Straßen mit F am Anfang (Fx, Fxx und Fxxx) haben Furten, da läuft schnell mal Wasser durch die Gaskastenbelüftung ins Fahrzeug UND einige Straßen sind nur mir Allradantrieb zu befahren, da kommt Ihr eh nicht hin.


    Falls Ihr mehr wissen möchtet, schreibt mir eine PN und/oder kommt mal nach Schleswig.

    Herzliche Grüße aus Schleswig von hoppetuz


    Globecar Fortscout, Ford 2,2 l - Probleme sollte man lösen anstatt sie zu suchen! ;)

  • kleiner Tipp von einem passionierten Allradler: Weiche Winterreifen (wegen vermeintlich groeberem Profil) und steinige Pisten schliessen sich gegenseitig aus. Luftdruck absenken, dadurch breitere Auflage, macht Sinn im sandigen oder schlammigen, sozusagen tiefen Boden. Auf felsigem Grund hilft am besten ein praller, abweisender Pneu.

  • Auf felsigem Grund hilft am besten ein praller, abweisender Pneu.


    Würde ich nach meiner Albanien-Durchreise jetzt auch sagen.
    Für Schotter-, Kies- und Felspisten am Besten stinknormale Sommer- oder Allwetterreifen mit vorgeschrieben Reifendruck fahren.
    Dann braucht man auch keine Radhausschalen, weil die Reifen weniger Material mitnehmen als gröbere und weichere AT-Reifen.
    Und weniger verletzungsgefährdet sind die härteren Sommer- oder Allwetterreifen auch.
    Ich war überrascht wie gut sich mein Allwetterreifen auf einem sehr steilen und nassen Schotter-, Kies- und Felsweg geschlagen hat.
    Nicht zu viel Schlupf aber auch nicht zu viel Untergrundabtrag.

  • Danke für Deine Erfahrungen, @syncrosusi .


    "Kaputtbares" Geschirr, etc. haben wir von vornherein keines an Bord genommen. Und alles "Klapperbare" in der Kochzeile und sonstwo ist eingepolstert.


    Wir planen nächstes Jahr Westfjorde und Sprengisandur, . . .


    Der Name syncrosusi deutet es schon an: Ihr seid nicht nur mit einem Clever, sondern auch mit Allrad unterwegs. Das Glück haben wir leider nicht . . . :cry:



    Danke auch an Dich, @olafbleb .


    Der Kompressor steht auch auf unserer Wunschliste. Der Bergegurt kommt noch dazu.



    @hoppetuz aus Schleswig (Danke & Grüße in die Nachbarschaft ;)):


    Karten und Reiseführer haben wir von unseren bisherigen Island-Aufenthalten reichlich. Nach reiflicher Überlegung wollen wir die Kaldidalur-Piste und die nördliche Zufahrt nach Landmannalaugar versuchen. Wenn es uns zu haarig mit unserer Blechbüchse wird, werden wir im Zweifel umdrehen. Wir mögen unseren Kuddel schon recht gerne und Materialschonung geht vor dem Ankommen am Ziel um jeden Preis. Über ein paar Infos zu den Camping-/Stellplätzen, auf denen Du gewesen bist, würden wir uns freuen. Gerne hier im Thread (damit auch andere etwas davon haben) oder vielleicht bei einem Kaffee irgendwo an der schönen Schlei.



    Der Tipp mit den Radhausschalen von Lokari, @scabra , hört sich sinnvoll an. Kannten wir bislang noch nicht und werden wir uns mal anschauen. Motorschutzblech ist mit Sicherheit auch sinnvoll, nur kommt irgendwann die Gewichtsfrage ins Spiel. Racinggitter werden wir uns ebenfalls mal ansehen. Ersatzrad ist vorhanden (Reifenwechsel in Island hatten wir schon. Natürlich am letzten Tag, bevor es zurück auf die Fähre ging).



    @fredl089 & @Da Bäda - Genau diesen Gedanken hatten wir. Einen stabilen Reifen mit einer robusten Flanke, die auch der spitzen Lava weitgehend widersteht. Und dann, wenn nötig, den Luftdruck absenken und bei normaleren Straßen wieder auffüllen (wie schon von Olaf beschrieben).



    Wenn ihr noch Tipps zu besonders schönen Stellplätzen habt (den "Hünerfeld" haben wir schon in unserer Sammlung): Gerne her damit.



    Nochmals vielen Dank für die jetzt schon zahlreichen Kommentare. Beste Grüße von der Kieler Förde . . .


    Guido ( & Rike )

    Grüße von der Kieler Förde - Rike & Guido
    KUDDEL ist ein Adria Twin 640 SLX - Citroen Jumper BlueHDI 130
    "Was kann die Welt dafür, daß ich sie liebe . . . " ;)

  • Der Kasten ist das denkbar ungeeignetste Fahrzeug für Island. Sofern, ja sofern man die Ringstraße nicht verlässt. Ich krieg nen Lachkrampf, Sprengisandur mit dem Kasten? Die habe ich nicht mal mit der Enduro geschafft, die Furten sind einfach zu tief. Lies einfach mal im Island-Forum, da erfährst du alles.
    Nach fast 10 Wochen auf den Pisten habe ich jede Schraube nachziehen müssen, und noch einen Bruch des Radlagers gehabt. Abseits der Ringstraße nur mit extrem geländegängigen Fahrzeugen. Die Pisten, bis auf wenige Ausnahmen sind schon mit dem Kasten zu befahren. Aber bei einer weiteren Island Reise würde ich ein besseres Fahrzeug nehmen. Mindestens Allrad und einer Wattiefe von 50 cm. Die Touristen wissen nicht, was auf sie zukommt, wenn Gletscherzonen passiert werden. Die Bergetrupps sind ständig unterwegs.
    Wie gesagt, Island Forum. Die kennen sich da aus. Stelle dort deine Fragen...
    In Island gibt es keine SPs. Du musst auf den CP. Coupon aufheben. Du musst gegebenenfalls nachweisen, wo du übernachtet hast.

    ...viele Grüsse Emanuel ;)


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    ...manche Antworten sind zwar nicht nützlich, aber dafür auch weniger schädlich, als manche nützlichen…

  • Die CPs sind nicht teuer und es gibt wirklich in fast jedem Kaff einen. Ein Stück bucklige Wiese und ein Waschbecken


    ...ja, das hat für 10 Leute gereicht, heute sind es HUnderte...

    ...viele Grüsse Emanuel ;)


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    ...manche Antworten sind zwar nicht nützlich, aber dafür auch weniger schädlich, als manche nützlichen…

  • Im September 2017 waren wir bisweilen allein auf dem CP. Im Sommer werden wir bei Bedarf antizyklisch fahren, dann wird tagsüber geschlafen. Ich war seit Jahren nicht mehr in der Hauptsaison oben, das schau ich mir diesen Juni mal an.
    Zu den Straßen: Wir sind 2017 mit dem 7,5m Alkoven sehr viel weiter gekommen, als ich je für möglich gehalten hätte. Der hatte aber auch ein Maxi-Fahrwerk. Jeder cm Bodenfreiheit ist wertvoll.

    Viele Grüße von Steffi & Co. 2 Menschen und 2 kleine Hunde im Wingamm Oasi 540 Tour auf Ducato 2,3-160, Bj. 2019.

  • Hallo Emanuel,


    Deine Aussage "Der Kasten ist das denkbar ungeeignetste Fahrzeug für Island." halte ich für übertrieben. Es muss nicht gleich der Unimog aus alten Bundeswehrbeständen sein, um einen Eindruck von Island zu erlangen. Island im tiefsten Winter an einer unbewohnten Ecke weit weg von jeder Zivilisation müssen wir nicht haben - da könnten wir uns auch zwei Wochen im Keller einschließen. Die Saison, um Island mit "normalen" Fahrzeugen zu erkunden, ist schon aufgrund der Schneeschmelze im Frühjahr/Frühsommer sehr kurz (Hauptreisezeit Mitte Juni bis Mitte August). Wir waren 2012 Mitte Juli bis Mitte August da und hatten keine Probleme abseits der Ringstraße. Die touristisch interessanten Ziele sind alle gut zu erreichen, auch teilweise über Schotterpisten. Allerdings hatten wir nicht vor, Furten zu durchqueren und den aller letzten Zipfel Islands zu erkunden. Es war einfach zeitlich nicht machbar und man weiß, was mit dem Kastenwagen machbar ist. Wer einen Abstecher ins Hochland plant, sollte auf dort angebotene Touren mit Transportmitteln der Isländer umsteigen.
    Schotterpisten lassen sich mit dem Kastenwagen befahren, sofern man nur beherzt Gas gibt und ca. 60 - 70 km/h fährt - wie die Isländer es auch tun. Die etwas höhere Bodenfreiheit des Transit ist an sehr unebenen Straßenabschnitten, die dann langsam passiert werden, von Vorteil.


    Hallo Rike und Guido,


    wenn Ihr diesen Sommer nach Island wollt, habt Ihr hoffentlich schon die Fährpassage gebucht.
    Zur Fahrzeugausrüstung: Normal verstautes Porzellangeschirr hat unsere Fahrt gut überstanden. Einen Unterfahrschutz hatte ich montiert. Den "Kuhfänger" braucht man nicht, wenn Schafe auf der Fahrbahn sind muss man eh anhalten - das gilt für Island und für die Färöer!
    Campingplätze gibt es reichlich in unterschiedlicher Ausstattung - Buchung für diverse CP mit dem Fährticket möglich.

    Herzliche Grüße aus Schleswig von hoppetuz


    Globecar Fortscout, Ford 2,2 l - Probleme sollte man lösen anstatt sie zu suchen! ;)

    2 Mal editiert, zuletzt von hoppetuz ()

  • Moin @Motowitsch ,


    Danke für Deine kritischen Anmerkungen, wenn mir auch nicht ganz klar ist, was Du mir mit Deinen Bedenken sagen willst. Es hört sich für mich ein bißchen so an, als wolltest Du sagen „Fahrt da nicht hin. Es ist schlimm dort. Glaubt Jemandem der selbst schon oft da war . . .“


    Ende der 1990er-Jahre war ich zum ersten Mal in Island und bin seit etlichen Jahren in mehreren Island-Foren aktiv und informiere mich dort. Über Island weiß ich ein wenig, aber ich bin längst nicht allwissend – vor allen Dingen nicht in Bezug auf Fahrten mit dem Kastenwagen außerhalb von Asphaltstrecken.


    Hier im Forum verspreche ich mir von Kastenwagenfahrern Erfahrungen eigener Reisen abseits befestigter Straßen zu hören und von den Experten unter den Forummitgliedern Tipps für mögliche „Feineinstellungen“ an unserem Wagen. Also vorrangig Infos zum Auto und nur in zweiter Linie zur Tour mit dem Reisemobil in Island.


    Deshalb noch einmal zum Verständnis: Wir haben nicht vor über die F 26 Sprengisandsleið zu fahren, wir wollen auch nicht mit einem Kastenwagen ohne Allrad auf anderen F-Straßen unterwegs sein, geschweige denn durch irgendwelche Flüsse waten oder Gletscherzonen befahren.


    @hoppetuz - Die Norröna haben wir im August vergangenen Jahres gebucht, sobald der Fahrplan für 2018 heraus war. Nicht nur Platz auf dem Fahrzeugdeck, sondern auch eine "normale" Kabine ist also für uns reserviert. Aus dem Alter für ein Last-Minute-Angebot mit einer Pritsche in einer Couchette sind wir definitiv heraus . . .


    Grüße von der Kieler Förde



    Guido

    Grüße von der Kieler Förde - Rike & Guido
    KUDDEL ist ein Adria Twin 640 SLX - Citroen Jumper BlueHDI 130
    "Was kann die Welt dafür, daß ich sie liebe . . . " ;)

  • Wir waren 2014 mit unserem Kasen dort. Nirgenwo Probleme. Die F-Strassen kannst Du wegen der vielen Furten gar nicht befahren. Gesonderte Reifen brauchst Du auch nicht. Wie man Schotterpisten (Waschbretter) befährst, wirst Du wissen. Mach Dir nicht sooon Kopp. Nur Mut. Herrliche Insel. Leider zunehmend Touri-Hochburg geworden. Frage mich, wie lange die Isländer die WoMo-Invasion noch ohne Einschränkungen mitmachen.
    Gruß
    Wollehb

  • Herrliche Insel. Leider zunehmend Touri-Hochburg geworden. Frage mich, wie lange die Isländer die WoMo-Invasion noch ohne Einschränkungen mitmachen.


    Touristisch interessante und spannende Ecken sind ja schön und gut - wenn man sie nicht mit unnötig vielen Touris teilen muß.:sunglasses:


    Danke für Deine motivierenden Worte, @wollehb.


    Eine ziemliche Einschränkung gibt es ja schon - nicht nur für uns Blechbüchsen-Kutscher: Die Preise für die Fährüberfahrt von Hirtshals nach Seyðisfjörður . . . ;)

    Grüße von der Kieler Förde - Rike & Guido
    KUDDEL ist ein Adria Twin 640 SLX - Citroen Jumper BlueHDI 130
    "Was kann die Welt dafür, daß ich sie liebe . . . " ;)

    Einmal editiert, zuletzt von Kuddel ()

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