Kastenwagenfahrer und Stellplätze -oder- Reiseverhalten Diskussionsthread

  • Zu 2.


    Vor gut einer Woche in Augsburg auf dem dort ausgeschilderten Stellplatz:
    Abends. Dunkel draußen.
    Auf einer für 5 Mobile ausgeschilderten Teilfläche standen, uns eingeschlossen, bereits 7 Mobile.


    Rangiergeräusche eines Spätankömmlings.
    Dabei rummste es derart an unserer Seitenwand, dass meiner Frau nur noch ein "Ohhhh NEIN!!!" entfuhr.
    Ich schob daraufhin erstmal die Fensterverdunklung auf, ob ich unsere Schiebetür überhaupt öffnen könnte (ging aber).
    In so etwa 40-50cm Distanz schob sich da grad ein lange und breite Laika in die enge, verbleibende Restlücke ein.
    Dessen Frau wollte ihm wohl den verbleibenden Abstand zu den hinterliegenden Begrenzungs-Felsbrocken anzeigen und legte sich dabei voll über unsere ausgefahrene Trittstufe ab.


    Und nein, wir hatten nicht platzgreifend geparkt gehabt. Wir kamen nur so entsprechend früh, so dass das zuvor neben uns geparkte Mobil (ein Kastenwagen) spätnachmittags dann schon wieder lückebietend abgefahren war.
    Der Platz liegt nunmal fußläufig zur Augsburger Innenstadt, da nehmen wir auch mal Enge in Kauf.
    Unser Rangiernachbar hatte übrigens Aufbautür-seitig dann nach gelungendem EInparken durchaus Raum für bequemstes Ein- und Aussteigen gehabt :p

    Ralph.
    ________________________________________________________
    Knaus BoxStar Road, L.5,41m, Fiat 2,3L 130PS Multijet, Bj. 2015, Raumbad

  • Bleibt locker, Jungs (und Mädels)! Es sind ja jedes Jahr mehr und mehr WoMo-Fahrer unterwegs, siehe Zulassungsstatistik. Bleibt entspannt, praktiziert humorvolle Kommunikation und laßt alle gewähren, sonst kommt ihr nicht mehr aus dem permanenten Schimpfen raus. Oder ihr bleibt zuhause und strebt einen neuen Beruf an. Zum Beispiel Missionar oder - zur Not - Oberlehrer.


    Herzliche Grüße
    Bernd

  • Das entspricht genau auch unserem bevorzugten Reiseverhalten. Deshalb sieht unser Kasten so aus wie er aussieht und ist nicht schon von weitem als WoMo erkennbar. :D


    Ich hab lange darüber nachgedacht ob und wie man "unauffälliger" werden könnte. Folgendes ist mir dazu eingefallen.
    Es ist egal, ob dein Transporter Blau, Weiß, rot oder in Tarnfarben ist. Allein die Tatsache, dass er irgendwo im Nichts steht und woöglich Fenster hat, zeigt ziemlich genau, was man da macht. Stehen, vielleicht auch schlafen, whatever.
    Und mittlerweile bin ich auch der Meinung, dass man das auch selbst einfach so sehen sollte. Man braucht sich nicht "verstecken" oder so tun als wäre man was anderes "Baustellenfahrzeug zb" oder so.
    Man tut doch nichts Verbotenes.

  • Zu 2. Verstehe echt die Frage nicht wirklich, wenn da 2 Parzellen frei sind für was muss ich mich da reinquetschen ?
    Da passe ich doch locker rein ... Ich dachte in dieser Welt/Gemeinschaft ist ein mitteinander und nicht ein Gegeneinander ...
    Beispiel vom Boot fahren, wir Chartern immer mal wieder in Holland ein 12 - 14m Boot und wenn man da spät in eine Statt einläuft dann quetscht man sich gerne in eine Lücke rein.
    Der Vorder oder Hintermann legt auch gerne mal sein Boot ein Stück vor oder zurück damit Mann noch reinpasst, es geht auch Päckenweise wenn nichts mehr frei ist man macht an einem Boot parallel fest das ist überhaupt kein Problem.


    Zu 3. Wenn ich auf einen leeren Stellplatz fahre warum soll ich da was blockieren ?
    Wenn es Parzellen sind kann ich doch eh nichts blockieren und ich sehe auch keinen Sinn darin ... Hoffentlich treffe ich nicht auf solche Leute.

  • Mir persönlich ist es auf CPs und SPs viel zu eng. Viel, viel, viel, viel zu eng. Hab ja im Moment kein Auto dafür aber die letzten Male war ich nur auf dem CP, damit alle mal gepflegt duschen können. Und dann bin ich direkt wieder abgehauen.
    Ich brauch keine Nachbarn, im Urlaub. Wenn es doch mal welche geben sollte bin ich nicht abgeneigt mal einige Worte zu wechseln. Vielleicht ist man sich ja sympatisch. Wenn nicht, fahre ich weiter. Ich habe keine Zeit für sowas. :D

  • @hudemcv


    Tach Christoph, du könntest glatt Franzose sein:
    In Frankreich haben wir bevorzugt und bestens auf Plätzen der Stellplatzkette "camping interdit" übernachtet und keiner hatte je 'was dagegen gehabt.
    ABER wir sind hier in Deutschland. Und da "gehört" die per Anliegeranteil bezahlte Ortsstraße eben dem Häuslebauer, Ordnung und Recht sind Gefühlsfragen oder interpretiertes "Usus-Recht", weil da doch sonst noch nie einer gestanden hat (WoMo).
    Die Skepsis gegenüber "Eindringlingen" und "Fremden" jedweder Couleur ist groß. Ein Großkasten passt da genau so wenig in das verträumte Straßenbild wie ein Weißwaremobil.
    Wir hatten dies mal im Modellbauland (Bayern) erlebt. In einer Sackgasse und noch hinter dem letzten dortigen Haus abgestellt zwecks Übernachtung.
    Da kam dann (die Leute haben dort entweder Fensterspiegel oder nix zu tun [?]
    auch gleich einer der nächstwohnenden Anwohner mit an der Leine zerrendem Schäferhund auf uns zu und fragte nach unserem Begehr dort ;)


    Ich hatte ihm dann gesagt, wir machten hier Prospektaufnahmen für "die Freiheit auf Rädern" und sein Ort würde dann durch die Auflage des Magazins bald in aller Munde sein.
    .....nach Zerbiss des rechten Hinterreifens haben wir uns dann doch vom Acker gemacht (auf dem wir doch noch gar nicht getanden haben).
    Übrigens: Bis auf den letzten Absatz eine wahre Geschichte "Deutschen Brauchtums gegenüber Wohnmobilisten" :p

    Ralph.
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    Knaus BoxStar Road, L.5,41m, Fiat 2,3L 130PS Multijet, Bj. 2015, Raumbad

  • Ich verstehe das mit dem Franzosen nicht. Mir ist so ein Stellplatz einfach zu eng. Wenn ich die Leute da im Abstand von 2 m, oft ja noch weniger, nebeneinander stehen sehe, dann erinnert mich das an eine Legebatterie. Es darf ja jeder mögen und tun, was er möchte, aber ich will das einfach nicht.
    Ich bin sicherlich nicht ein grantiker alter Rentner, der jedem sagt was er darf und was nicht.
    Ich lebe halt gern nach "meine eigene Freiheit endet dort, wo sie die eines anderen berührt" und ich versuche danach zu handeln.
    Also stehe ich lieber allein im Wald oder am See oder sonstwo, als mich auf einen CP/SP zu quetschen und mich den "unausgesprochenen" Regeln der Bewohner da zu unterwerfen.


    Und ja, ich hab auch gern nette Leute um mich. Aber wenn ich dann abends ins Bett gehe, will ich nicht den Nachbarn beim Lesen hören müssen. Will ich einfach nicht.
    Auch nicht, wenn es meine Freunde oder Verwandten sind.

  • Ich verstehe das mit dem Franzosen nicht. Mir ist so ein Stellplatz einfach zu eng.


    Christoph,
    google mal "camping interdit" mittels eines Übersetzungsprogramm ins Deutsche ;)


    ....wir hatten da IMMER den reichlichsten Platz gehabt. Legebatterie ist dann eher auf dem von mir oben (#20) angesprochenen Stellplatz in Augsburg gewesen.
    Dort war es uns aber egal, da wir übertags eh in der Stadt waren und nachts die Rollos vor die Fenster ziehen.

    Ralph.
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  • ... laßt alle gewähren...


    Hallo Bernd, auch die Einbrecher?

    ... Missionar ... Oberlehrer.


    Du hast den Blockwart vergessen. ;) Andolinis Eröffnungsbeitrag nicht gelesen? (Erster Satz.)
    Hier gehts um konkretes Reiseverhalten. Autorenschelte bitte per PN. Immer her damit. ;)


    Zu 2. Verstehe echt die Frage nicht wirklich, wenn da 2 Parzellen frei sind für was muss ich mich da reinquetschen ?
    Da passe ich doch locker rein ..


    Hallo Micha, richtig.
    Hab ich auch so gesehen. Der Schimpf "Kuschelparker" war mir bis dahin noch nicht begegnet. (Hab ich erstmals hier im Forum gelesen.) Fünf markierte Parzellen und nur zwei Mobile. Massig Platz. Der Nächste musste allerdings mit irgend einem der Platzhirsche "kuscheln". Ich entschied mich für den Rechterhand. Wie "hautnah" kann man ja im Foto sehen. Der hat dann prompt den Abstand wieder hergestellt. Das war die konkrete Situation kurz vor seinem Umparkmanöver.



    ... Zu 3. Wenn ich auf einen leeren Stellplatz fahre warum soll ich da was blockieren ?Wenn es Parzellen sind kann ich doch eh nichts blockieren und ich sehe auch keinen Sinn darin ... Hoffentlich treffe ich nicht auf solche Leute.


    Wirst du schon noch. Das gibts auf der ganzen Welt. Im Hafen von Karlskrona (S) haben die Betreiber den Rhythmus "Zwei freilassen" in der ersten Reihe an der Kaimauer vorgeben. Ab Reihe zwei wird er automatisch wiederholt. Ein riesiger Platz. Nach der Methode ist er nullkommanix "voll". Da haben wir auch "gekuschelt". Mit einer riesigen Weißware. Dieser Nachbar nahm es aber mit Humor.


    Die Stadt Haigerloch hat den Stellplatz aus dem Foto inzwischen auf sieben Parzellen erweitert. Kann man sich HIER ansehen. Nach dem Schema: "Einen frei lassen" könnten nun theoretisch vier Mobile drauf stehen, ohne zu "kuscheln". Stellt sich der erste auf Parzelle 2, passen nur noch drei Mobile hin. Vielleicht nur eine regionale Spezialität?


    Um der Frage vorzugreifen "Konntste da nicht frei stehen?" Der Platz in Haigerloch war kostenlos (Geiz) Dort wollten wir uns den Atomkeller ansehen. In Karlskrona steht gleich nebenan das (kostenlose) Marinemuseum. Sehr empfehlenswert. Näher gehts nicht. (Faulheit)
    Grüße
    von J+J




  • ... Näher gehts nicht.
    Grüße
    von J+J


    Und jetzt mal die gedankliche Vorstellung, dass da zwischen der rechten Weißware und eurem Kasten durchaus noch ein Mobil einparken könnte (bei uns: eingeparkt ist)
    Dann hast du die von mir oben beschriebene "Nachtaktion" mit "über unsere Trittstufe fallen", wie wir diese kürzlich in Augsburg erlebt hatten *tztztz*


    *geht nicht gibt's doch nicht* Gruß vom
    Kuschelzausel der nicht kuscheln wollte.

    Ralph.
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  • Wir waren mal in Frankreich auf einem Stellplatz, wollten gerade in den Ort, da kam noch ein weiteres Wohnmobil und wollte sich neben uns in eine Lücke stellen. Da wir unser Sonnensegel aufgebaut hatten und nicht soviel Platz in Anspruch nahmen wollten, baute ich noch schnell das Sonnensegel ab.
    Nach dem Ortsbesuch war zu unserem Kasten keinen Meter Platz mehr, unser neuer Nachbar hatte dafür viel Platz selbst noch neben seiner Markise. Wir haben uns daraufhin umgestellt.


    Es gibt sonne und sonne, und welche ohne Sonne


    Gruß Winfried

  • Moinsens, mittlerweile gibt es in der Promobil einen Stellplatzknigge ! Es gibt Handlungsbedarf,weil viele Leute die einfachsten Benimmregeln nicht kennen oder beachten.
    Als es noch keine SP gab,da waren wir auch Friedhofs-,Parkplatz-,Naturpark-,Anwohnerfreisteher.
    Seit es SP gibt nutzen wir diese,wenn das keiner machen würde,dann hätten wir Chaos auf den öffentlichen Parkplätzen und die Oma könnte nicht am Friedhof P um den Opa zu bekratzen.
    Es wurde für die WOMOfahrer eine Infrastruktur geschaffen,so ähnlich wie ein Jachthafen. Der Vorreiter war unser Nachbarland F.
    So lange es noch keine Verbotsschilder und Teppichstangen für Womos gibt,könnt ihr machen was ihr für richtig haltet.
    Ich befinde mich nicht auf der Flucht,brauche mich auch nicht zu verstecken und schnacke auch gern mit den Nachbarn auf dem SP.
    Reinhold

  • Zum Wohngebietsparken möchte ich ergänzen, dass mir das in Deutschland auch eher ungeeignet erscheint, es sei denn man kennt da jemanden und ist zu Besuch. Im Süden ist man da aufgeschlossener und nicht so negativ eingestellt. Finden wir eine Ecke wo wir bestimmt niemanden stören, schauen wir uns nach Anwohnern um, die gerade draußen zugegen sind (wir gehen nicht klingeln!) und fragen freundlich, ob sie denken, dass wir hier stören könnten. Da hat noch nie einer grundsätzlich ablehnend reagiert. Es gab höchstens nen Tipp, dass es so oder so besser sei.


    Die Anwohner reden ja meist miteinander bevor sie Fremde ansprechen. Und wenn dann einer sagt, "ach die, ja, die sind nett, haben gefragt, das passt schon", wird uns keiner vertreiben.


    Außerdem lernt man so Land und Leute kennen, statt den anderen Touri auf dem Stellplatz. Wir wurden auch auf diese Weise schon zweimal zum Abendessen ins Haus eingeladen.


    So stellen wir uns das Reisen und Erkunden schöner Ecken vor. Mitten hinein in die spannende fremde Welt.


    Gruß Thomas

  • diese ... angeführte "Verwilderung der Sitten" findest du aber nicht nur bei Fahrern von Mietmobilen...

    Vorbild sein durch eigenes Handeln.
    :)


    Eben.


    Man sehe nur mal in einer x-beliebigen Autobahnausfahrt aus dem Seitenfenster...


    Ich habe noch NIE so entsorgt.

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