Ein Fahrerhausvorhang
stand von Anfang an in unserem Pflichtenheft. Es gibt Situationen, wo man vielleicht ein bisschen den "Lieferwagen" spielen möchte und nicht gleich jeder sehen soll, dass dahinten eine Wohnung drin ist. Es sollte also eine unauffällige Farbe sein und kein Licht durchschimmern. Den richtigen Stoff fanden wir in einem Gardinengeschäft. Es ist sogenannter Verdunkelungsstoff . Zwischen zwei hellen farbigen Schichten ist eine schwarze, absolut lichtundurchlässige Schicht eingewebt. Von außen sieht man das nicht. Dieser Stoff ist außerdem auch noch feuerhemmend imprägniert, falls er mal auf den Herd geweht wird. Nicht ganz billig, aber perfekt für unseren Zweck.
In den kühleren Jahreszeiten will man das schlecht isolierte Fahrerhaus vielleicht manchmal ein bisschen vom Wohnbereich abteilen. Die Vorhänge sollten also bis auf den Fußboden hinunter gehen und sich einigermaßen schließen lassen. Nicht hermetisch aber so, dass man den Unterschied merkt. Wir haben deshalb der Näherin ein etwas größeres Längenmaß angegeben. Dass die Unterkante auf dem Fußboden aufliegt, ist also Absicht. Die Breite der Schals wurde dagegen eher knapp bemessen. Im geschlossenen Zustand ist der Vorhang dadurch ganz gut gespannt.
Das minimiert außerdem die notwendige Stoffmenge, so dass im geöffneten Zustand relativ wenig Geschlabber herumhängt.
Wer (wie bei Gardinen sonst üblich) Wert auf Faltenwurf legt, muss entsprechend dickere Bündel unterbringen. Bei uns ist es so wenig, dass wir ursprünglich eigentlich auf Raffbänder verzichten wollten.
Wir sind zunächst einige Zeit so herumgefahren. Nachdem der Vorhang mehrmals in der Schiebetür eingeklemmt war, hat mich dann doch wieder das Bastelfieber gepackt. Und da noch etwas Stoff übrig war, sind nachträglich Bänder dran gekommen.
Die Bänder sind nicht am Wagen, sondern an den Schals befestigt, so dass man die verschnürten Bündel auch nach links hinter den Fahrersitz schieben kann
Falls die Vorhänge mal ganz aus dem Weg sollen, kann man das Geraffel auch leicht oben in den Dachboden stopfen
Für die Bedienung war maximale Bequemlichkeit gewünscht. Es kam also nur die Lösung mit Magnetverschlüssen in Frage, die ihr Gegenstück fast von allein finden. Klett oder Druckknöpfe sind immer mit Gefummel verbunden.
Es wurde eine größere Anzahl kleine Magnete gekauft, die man gut in die Säume am Rand der Vorhänge einschieben konnte. Sie sind kreisrund und haben ein Loch in der Mitte. Mit ein paar Stichen durch dieses Loch sind sie gegen Verschieben gesichert.
Man muss beim Einbau nur auf die Polung achten, damit sie sich nachher in der gewünschte Lage verbinden. Da die Magnete eigentlich zum Anschrauben gedacht waren, sind die Löcher auf einer Seite angesenkt. Das erleichtert die Orientierung. Drei soche Magnetverschlüsse in verschiedener Höhe schließen den Vorhang in der Mitte. Man muss die Schals nur zusammen schieben, schon klickt es drei mal schnell hintereinander und die textile Wand ist zu. Fast wie Zauberei.