Truma Combi 4E tauschen gegen Combi D6E - Welcher Aufwand?

  • Liebe KaWa-Genießer,


    leider wurde mein Mobil mit Truma Combi 4E, anstatt der bestellten Combi D6E ausgeliefert.


    Welche Dinge müssen, neben der offensichtlich noch zu verlegenden Dieselleitung verändert werden?
    Ist ein Tausch der Heizung ohne weiteres überhaupt möglich?


    Vielen Dank im Voraus für Eure Meinungen.
    Viele Grüße,
    George

  • Am einfachsten wird Dir das Truma sagen können.


    Der offensichtliche Unterschied zwischen den beiden Heizungstypen ist neben der Erfordernis der Dieselleitung und der elektrischen Leitung zur Dieselpumpe zwischen Tank und Heizung noch die Schnittstelle (im wahrsten Sinne des Wortes) nach draussen in der Seitenwand.
    Die Gasheizung hat diesen runden Ausschnitt, während die Dieselheizung einen grösseren rechteckigen Auslass hat.
    D.h. es werden wohl auch Änderungen im Blech (wahrscheinlich ein grösserer Ausschnitt) erforderlich sein.
    Einlesen kannst Du Dich in den Einbauanleitungen, die Truma für die Heizungen online als PDF zum Download bereitstellt.

  • Hmmm, soll das heißen die D6E ist nicht zuverlässig?


    Ich kenne in meinem Freundeskreis zwei absolut zufriedene Truma Combi D6 Besitzer. Deren Dieselheizungen funktionieren bis jetzt (~ 2 Jahre) absolut unauffällig und problemlos. Einzig der 12V Stromverbrauch beim freistehen ist geschätzte 30% höher als bei der Gasvariante.


    Min nächstes Womo wird sicher auch eine Truma Combi D bekommen.
    (hingegen hört man von der Webasto Dual Top weniger positives ...)

  • 1-2 Tage passt. Wir kommen gradeso übers Wochenende mit einer Batterieladung im Winter mit 220 Ah.


    Für längere Aufenthalte an einem Ort braucht es dann halt Landstrom.


    Da im Winter in aller Regel die Solaranlage eh nicht viel bringt ist mit Gasheizung nach 3-4 Tagen auch der Ofen aus. Das Gebläse nimmt auch seinen Teil.

  • Wir reisen in aller Regel im Rythmus 1-2 Tage stehen, dann weiterfahren mit 1-2 Stunden Fahrzeit.
    So haben wir im letzten Winter zwei mehrtägige Urlaube verbracht ihne Landstrom.
    Nur an Weihnachten sind wir 4 Tage am Schluchsee gestanden bei -10 Grad und 40cm Schnee auf dem Dach, da ging nichts mehr ohne Landstrom.

  • Ja, das permanente Gasflaschenwechseln im Winter entfällt (wir heizen durch auf 5 Grad, der Kasten bleibt befüllt).
    Der ursprüngliche Gaskasten dient nun als Fach für benutzte Wäsche, Ablage der Keile etc. und wir haben gute 40 Kilo mehr nutzbare Zuladung.

  • bin auch der Meinung, dass die Dieselheizung besser ist.


    Gas: Schleppen, Zusatzkosten für Crashsensor und 2 Flaschennutzung, Probleme im Winter mit dem Butananteil, Tauschflaschenproblem im Ausland, Sicherheitsproblem bei Unfall
    Diesel: Mehr Stromaufnahme, Ladebooster empfehlenswert,

  • und wenn man den Motor an macht bzw. eine Runde fährt bringt das was? Vorausgesetzt man hat einen Ladebooster natürlich?


    Der Ladebooster kann auch dafür sorgen, dass Deine Aufbaubatterien in der beschriebenen Situation zu langsam aufgeladen werden ;)


    Ein Ladebooster ist nicht unbedingt das Allheilmittel, um die Batterien schnell aufzuladen. Denn dessen Maximalstrom ist begrenzt. Ein Votronic-Gerät mit max. 45 A ist hier wohl schon die Obergrenze, die meisten Booster liefern nur 20 oder 25 A.


    Für die beschriebene Situation (3 Tage stehen mit Dieselheizung, dann ein Stück weiterfahren, in begrenzter Fahrzeit soll möglichst viel Ladung in die Batterie fließen) sollte man schon 180 bis 200 Ah Aufbaubatterien haben. Diese können ohne weiteres im entladenen Zustand 60 A Ladestrom aufnehmen - wenn sie mit entsprechenden Leitungen angeschlossen sind! Das bringt Dir kein Ladebooster. Voraussetzung für anständigen Ladestrom sind lediglich Leitungen zur (zu den) Aufbaubatterie(n), die dick genug sind. Bis 3 m Länge (Hin- und Rückleitung zusammengerechnet) sollten es mindestens 16 mm² sein, bei größerer Länge mindestens 25 mm². Damit bekommst Du auf kurzen Fahrten anständigen Ladestrom, den Dir (fast?) kein Booster liefert.


    Verkabeln musst Du den Booster ja auch. Für wesentlich weniger Geld tauscht Du die serienmäßigen Ladekabel zur Aufbaubatterie sowie das Trennrelais (100 A) und die Sicherung (passend zum Leitungsquerschnitt) aus und Du hast mehr erreicht. Verglichen mit einem kleinen Ladebooster kannst Du bei kurzer Fahrstrecke und ziemlich entladener Batterie (von dem Fall sind wir ja ausgegangen) etwa mit dem zweieinhalb- bis dreifachen Strom nachladen. Und selbst gegenüber einem großen Ladebooster (45 A) bringt großzügige Verkabelung noch einen Vorteil.
    (Vielleicht gibt es auch einen Booster mit 60 A oder mehr (?), aber der wird wohl einen sehr stolzen Preis haben. Außerdem bräuchte man für den auch dickere Zuleitungen als die serienmäßigen.)



    Der Vollständigkeit halber noch ein paar Anmerkungen dazu:

    Im Gegensatz zu den hier besprochenen B2B-Boostern gibt es auch A2B-Booster, die in die Lichtmaschinen-Regelung eingreifen und der Aufbaubatterie einen deutlich höheren Ladestrom zuführen können. Deren Installation ist aber wesentlich aufwändiger (und erfodert mehr Fachkenntnisse) als die beschriebene Verstärkung der Ladeleitung.


    Oben geschriebenes funktioniert nur, wenn der Lichtmaschinenregler richtig arbeitet. Er sollte bei warmem Wetter mindestens 14,0 V, bei Kälte 14,2 bis 14, 4 V einregeln (manche Regler regeln temperaturabhängig).


    Sowohl bei der direkten Ladung der Aufbaubatterie durch die Lichtmaschine als auch bei Ladung mit einem Booster sinkt der Ladestrom mit zunehmender Ladung der Batterie. Es dauert mindestens 6 bis 8 Stunden, bis eine entladene Bleibatterie wieder vollständig geladen ist (bedingt durch die elektrochemischen Vorgänge und von der Ladetechnik weitgehend unabhängig). Diese Voll-Ladung sollte man der Batterie auch möglichst bald wieder angedeihen lassen, nachdem man sie mehrere Tage lang durch intensive Nutzung auf niedrigem Ladezustand betrieben hatte, um ihre Lebensdauer nicht vorschnell zu verkürzen.



    Gruß
    Matthias

  • Das mit den achso hohen Ladeströmen die durch dicke Kabelquerschnitte möglich werden wird von Theoretikern leider nur zu gerne verbreitet.
    Tatsächlich haben moderne Fahrzeuge (leider) eine mehr oder minder intelligente Ladeelektronik an Bord, die sich in def Hauptsache um die Fahrzeugbatterie kümmert und bei entsprechendem Ladestand derselben die Lade/Bordspannung reduziert. Das lässt sich dann nur noch durch Einsatz eines Ladeboosters oder einer eigenen Lichtmaschine für den Aufbau umgehen.


    Ich schreibe aus eigener Erfahrung. Die kurzen Verbindungsleitungen (<2m) mit 25er Querschnitt, separates Trennrelais etc. hilft halt nix, wenn die Bordelektronik nach 5km die Bordspannung auf 12,6 V runterregelt. Da bleiben die Aufbaubatterien weitgehend leer.

  • Danke für den Hinweis, dann müssen wir wohl differenzieren:


    Deiner Signatur zufolge fährst Du einen Sprinter. Wusste ich nicht, dass der die von Dir beschriebene Lade-Steuerung hat. Wenn der auf 12,6 V runterregelt, kommt man natürlich nicht weit mit Aufbaubatterie-Laden.
    Dagegen kann ich aus eigener Erfahrung berichten, dass der Ducato X250 Bj. 2014 (und damit wohl auch alle älteren) einen Standard-Lichtmaschinenregler hat und das oben beschriebene Procedere funktioniert.


    Also muss die Empfehlung lauten:

    Sprinter (und wahrscheinlich dann auch Crafter und evtl. noch andere Fahrzeuge?): Ladebooster notwendig
    Ducato, Jumper, Boxer (auf jeden Fall X250 bis 2014, danach ???): Dicke Ladeleitung reicht (und entspr. Trennrelais und Sicherung!)



    Das bedeutet ja, dass alle Sprinter/Crafter-Ausbauer serienmäßig einen Ladebooster einbauen müssen?


    Kann jemand, der einen Ducato/Jumper Bj. 2015 (oder gerne auch noch andere, nicht erwähnte Fabrikate) mitteilen, ob ein normaler Lichtmaschinen-Regler vorhanden ist oder die von Michael beschriebene Ladesteuerung?


    Gruß
    Matthias



    P.S. Michael, das mit dem Theoretiker nimmst Du bitte zurück! ;)


  • P.S. Michael, das mit dem Theoretiker nimmst Du bitte zurück! ;)


    Naja, der jahrzehntealte Hinweis auf ausreichend dicke Kabel ist halt heute nur noch Theorie.
    Ich hab auch zwei Monate mit meinem Ausbauer diskutiert, bis er bereit war den 45A-Votronic-Booster auf seine Kosten nachzurüsten. Auch den zum Einbau bereit liegenden Büttner hab ich abgelehnt, der ist, obwohl fast baugleich zum Votronic nicht geeignet.


    Ich bin übrigens Theoretiker, sprich Dipl.-Ing. , allerdings mit autoelektrisch-praktischer Vorbildung....

  • Ingenieur bin ich auch, trotzdem bezeichne ich mich nicht als Theoretiker, da sehr praxisorientiert tätig (und mit Lehre vor dem Studium) :s11


    Naja, der jahrzehntealte Hinweis auf ausreichend dicke Kabel ist halt heute nur noch Theorie. ...


    Bei den Autos, die einen herkömmlichen LiMa-Regler haben, funktioniert das (bei mir praxiserprobt ;)). Ich lade damit sogar 400 Ah: 5 Stück 80 Ah-AGM, davon ersetzt eine die original Starter-Batterie, alle parallelgeschaltet. Angeschlossen mit 50 mm², da darüber dann auch der Anlasserstrom fließt. Nix mehr mit Trennung von Fahrzeug- und Aufbau-Stromkreis.


    Gruß
    Matthias

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