Fahrverbot für Diesel in Deutschland?

  • Jenseits aller Polemik, die Deutsche Umwelthilfe ist ein eingetragener Verein, eine Körperschaft des privaten Rechts. Die können zwar Klagen erheben, sie sind voll rechtsfähig, aber nicht weniger und nicht mehr als jede andere Privatperson auch. Forderungen können sie auch stellen, das kann ich auch.
    Wie bei jeder anderen lautstarken Minderheit ist aber die Tendenz zu dem alten kommunistischen Spruch: „Willst du nicht mein Bruder sein, dann schlag ich dir den Schädel ein!", zu erkennen. Das birgt mE gewisse Gefahren, aber man sollte die Kirche im Dorf lassen. Ein Verbot von Dieselfahrzeugen ist politisch und ökonomisch wohl nicht durchsetzbar. Da ändern auch die Elektrogurken nichts daran.
    Ruhe bewahren ist angesagt.


    Die blaue Umwelt-Plakette kommt und dabei ist es nun nicht unwahrscheinlicher geworden, dass nur noch EURO 6 Diesel rein dürfen !
    Die Industrie wird sich dabei nicht dagegenstellen, der ADAC wohl auch nicht, also wer sollte oder könnte sich dagegenstemmen ?


    Unterschätze mal keine BEV's, deren Kosten halbieren sich alle 4 Jahre, während die Kosten für Abgasnachbehandlung und CO2 Einsparung klar in die Gegenrichtung laufen.
    Fahrverbote für Verbrenner werden in Megacities noch hinzukommen.


    Gruß
    Michael

  • Irgendwie verstehe ich diesen Thread nicht ganz.
    Die meisten hier wollen doch mit ihrem Kastenwagen/Womo gerne die Natur, gute Luft, blauen Himmel usw genießen ...


    Wenn jetzt aus den Auspuffen der Fahrzeuge mehr SCHADstoffe* als erlaubt rauskommen, dann ist das doch eindeutig negativ, verurteilenswert und verhindernswert. Oder?


    *Schadstoffe = Stoffe die Natur und Mensch schaden.


    Wir können doch froh sein dass es so Vereine wie die DUH gibt, wo sich Mitbürger ohne große Bezahlung darum kümmern dass unsere Umwelt ( =da wo wir leben) für uns angenehm bleibt.

  • Tolle Sachen erlebt man ja schon:


    Da wollte ich vor einigen Jahren, als die KAT so aufkamen, einen 520-er BMW kaufen. Den gabs aber nicht mit KAT - nur den 525 - und den wollte ich nicht.
    Also kaufte ich mir dann den 524 Turbodiesel und bekam dafür 2 1/2 Jahre Steuernachlass, weil der so umweltfreundlich war.


    Als der Steuernachlass ausgelaufen war bekam ich dafür einen Strafsteuerzuschlag, weil dasselbe Auto plötzlich nicht mehr als umweltfreundlich sondern umweltfeindlich eingestuft wurde. !!!

    Hans grüßt Euch aus der schönen Oberpfalz (in Bayern ziemlich oben & ziemlich rechts :blush:)
    BavariaCamp Pelino - Duc. 5,4 m / 3,5 t / 146 PS - EZ 09/2012 - 10/2023: 61.883 km:


  • Als der Steuernachlass ausgelaufen war bekam ich dafür einen Strafsteuerzuschlag, weil dasselbe Auto plötzlich nicht mehr als umweltfreundlich sondern umweltfeindlich eingestuft wurde. !!!


    Ich hab genau das gleiche mit einem Nissan erlebt, von "steuerfrei da Schadstoffarm E" auf über 1000 DM Strafsteuer innerhalb weniger Jahre.


    Klar wollen wir alle weniger Schadstoffe. Die Amis setzen harte Regeln (gell VW) für Neuwagen durch aber hier bei uns wird man als Besitzer einer alten Karre gesteinigt, das ist ein gewaltiger Unterschied. Alt kann auch in Tagen bemessen werden, heute einen neuen Euro5b Ducato gekauft, bald schon keine blaue Plakette... Ich möchte nicht wissen, wer diese Umwelthilfe finanziert, die sind ja auch nur eine Lobbygruppe.


    Die Politik müsste sich auch mal festlegen, nicht immer zickzack. Ist der Diesel jetzt böse? Dann kann die Wohnmobilindustrie umschalten, es gibt zumindest mal den guten 3,0 Dieselmotor mit einem Gaskopf im Ducato, dazu ein 200l Unterflur Tank, der auch den Aufbau versorgt und man hat ein sauberes, relativ billiges, simples (verglichen mit Hybrid- oder Elektrofantasien, die nix taugen für lange Autobahnfahrten) Wohnmobil.

  • Anlässlich dieses Threads hab ich mich mal konkret mit meinem Auto befasst und bin verwirrt. Kann mir mal jemand auf die Sprünge helfen?


    Die Fakten:
    Jumper, 88KW PUMA Motor, Bj. 11/2008, EZ 04/2010
    lt. COC Abgasverhalten (g/km): CO 0,395 /HC -- /NOX 0,337 /HC+NOX 0,367 / Partikel 0,052
    Position 14 im Fahrzeugschein (Bezeichnung der nationalen Emissionsklasse): 98/69/EG III;B
    Position 9: Fz. z. Pers.bef.b. 8 Spl. Wohnmobil
    Mein Auto hat eine grüne Plakette
    Das Fahrzeug ist also das, was man landläufig als PKW bezeichnet.


    Bei Wikipedia, und ich gehe mal davon aus, dass die Angaben dort korrekt sind, steht:
    Emissionsgrenzwerte für PKW mit Dieselmotor:
    Euro 4 (Typzulassung ab 01/2005, EZ ab 01/2006) Angaben in Milligramm/km
    CO 500 / HC+NOx 300 / NOx 250 / Part. 25
    Euro 3 (Typzulassung ab 01/2000, EZ ab 01/2001)
    CO 640 / HC+NOx 560 / NOx 500, Part. 50


    Wie passt das zusammen? Ich seh da zwei Widersprüche.
    1. Warum war das Auto überhaupt zulassungsfähig, obwohl es schon 2008 die Euro 4 anscheinend nicht erfüllt, von 2010 gar nicht zu reden?
    2. Warum hat das Auto eine grüne Plakette, obwohl es die Euro 4 nicht erfüllt?


    Nicht, dass ich mich beschweren will, ich will nur die Zusammenhänge verstehen.

  • Ich hab genau das gleiche mit einem Nissan erlebt, von "steuerfrei da Schadstoffarm E" auf über 1000 DM Strafsteuer innerhalb weniger Jahre ... Ich möchte nicht wissen, wer diese Umwelthilfe finanziert, die sind ja auch nur eine Lobbygruppe.


    Die Intension ist doch offensichtlich: Wir sollen uns alle paar Jahre neue Autos kaufen.
    Wer das mitfinanziert dürfte klar sein.
    Der Umweltgedanke ist da sicher nicht der tragende Teil.

    Gruß aus der Südpfalz, Martin
    Knaus BoxStar Road 540 mit Raumbad (Fiat Ducato 250, 130PS, Autom.) aus 6.2014. Ohne Werksbeklebung, Markise, Trittstufe, Remis-Verdunklung. Mit Sonderlackierungen, Fensterfolie, Trennvorhang, 2. Aufbaubatterie.

  • Die Intension ist doch offensichtlich: Wir sollen uns alle paar Jahre neue Autos kaufen.
    Wer das mitfinanziert dürfte klar sein.
    Der Umweltgedanke ist da sicher nicht der tragende Teil.


    Doch, aus Sicht des Verordnungsgebers schon. Allerdings machen die Hersteller und die Verbraucher alle erzwungenen technischen Fortschritte wieder zunichte. Anfang der 90er Jahre hatte mein durchaus flotter Peugeot 405 nur 90PS. Die hatte er nur, weil der einen Turbo hatte. Diesel mit 2l und 60PS waren da eher der Standard. Ich erinnere mich, dass sich meine damalige Frau wegen der lahmen Beschleunigung des 240er Volvo Diesel 6Zyl. mit 80PS und 3,6l Hubraum, für den Benziner (2,4l, 115PS) entschieden hatte. Wohnmobile aus dieser Zeit, die man bei Mobile ja heute noch für kleines Geld findet, sind mit rund 90PS durchaus nicht unüblich motorisiert. Würde man sich heute noch auf solche Leistungen beschränken, wäre der Schadstoffausstoß seit dem dramatisch gesunken. Statt dessen, gelten die 120PS meines Schätzchens schon als untermotorisiert.

  • Alle Länder "schützen" ihre Ihre Industrie (Volkswirtschaftliches Standbein)......nur wir Deutschen sind zu dämlich und wollen stattdessen immer nur die Welt retten.


    Gesendet von meinem GT-N5100 mit Tapatalk

  • Ich möchte nicht wissen, wer diese Umwelthilfe finanziert, die sind ja auch nur eine Lobbygruppe.


    Ist doch klar, wer sich einen wirtschaftlichen Vorteil verspricht, der "spendet". Die Umwelthilfe ist da nicht besser oder schlechter wie jeder andere Lobbyverein.


    Bei der Kampagne für Rußpartikelfilter z.B. wurden die massiv von HJS und der ausländischen KFZ-Industrie gesponsert. HJS hatte Nachrüstfilter und z.B. die fanzösischen Autos schon den Filter ab Werk (aber nur, weil sie die damals vorgeschriebenen Abgaswerte innermotorisch nicht hinbekommen hatten wie die deutschen Hersteller)

  • Ich möchte nicht wissen, wer diese Umwelthilfe finanziert, die sind ja auch nur eine Lobbygruppe.


    Die finanzieren sich anscheinend durch Abmahnungen. Zumindest scheint es für Anwälte ein gutes Geschäftsmodell zu sein, ihre Dienste zur Abwehr von deren Abmahnungen im Netz anzubieten.

  • Alle Länder "schützen" ihre Ihre Industrie (Volkswirtschaftliches Standbein)......nur wir Deutschen sind zu dämlich und wollen stattdessen immer nur die Welt retten.
    Gesendet von meinem GT-N5100 mit Tapatalk


    Wenn ich mir andere Europäische Länder ansehe, die keine Automobielindustrie haben, und diese deshalb auch nicht schützen müssen,
    dann ist dort Autofahren um einiges teurer.


    z.B:
    KFZ Steuer in Holland
    berechnet für:
    Region Friesland
    Campingfahrzeug
    Diesel
    Gewichtsklasse 3350 bis 3450 Kg
    2244 € per Jahr.


    Österreich, NoVA:
    Bei meinen 325g CO2 pro Km (laut Eintrag im Schein meines Pössls) währen das 47 % vom Nettopreis.
    Gedeckelt ist wohl 32%.
    Brutto 41000€
    bei Ust 20% sind das Netto ca. 34000€
    Nova 32% währen das 10880 € einmalige Abgabe.
    Also ca. 52000 Euro für einen Pössl der bei uns auf 41000 kommt.



    Nachtrag:
    Hier ein Link für alle die die KFZ Steuer in Holland berechnen wollen.
    http://www.belastingdienst.nl/…/motorrijtuigenbelasting/

    Grüße - Uwe


    2Win, Citroen, 2.2l, HDI 96, 3.5t, EZ 04/2015, Heavy Fahrwerk, Profondorot

    Einmal editiert, zuletzt von ubu2 ()

  • Ökoterror! Im grünen Utopia hat individuelle Freiheit keinen Platz mehr.


    Da denk vielleicht nochmal drüber nach. In zivilisierten Gesellschaften gibt es generell eigentlich keinen Anspruch darauf, in Auslebung seiner eigenen Wünsche, andere zu schädigen. NOx und Feinstaub führen nun mal zu ernsten gesundheitlichen Beeinträchtigungen. Im Rahmen der allgemeinen Daseinsvorsorge ist der Staat verpflichtet, auf derartige Erkenntnisse zu reagieren. Dass wir dabei mit unseren tendenziell sehr alt werdenden Autos ins Klo gegriffen haben, ist individuelles Pech, auf das gesetzliche Regelungen keine Rücksicht nehmen.

  • Hi, seit letztem Jahr gibt es EU6, wer also noch einen mit E5 gekauft hat...... .
    Wir haben einen E5 aus 2013, der wird sicherlich nachrüstbar sein.
    Warum also meckern, das hat mit den kriminellen Softwaremanipulationen von VW nichts zu tun. In unserem Bananenstaat wird nichts ohne Nutzen für die mafiösen Strukturen der Industrie gemacht.
    Gruß
    Norbert

  • Alle Länder "schützen" ihre Ihre Industrie (Volkswirtschaftliches Standbein)......nur wir Deutschen sind zu dämlich und wollen stattdessen immer nur die Welt retten.


    Bezogen auf die deutsche Autoindustrie ist eher das Gegenteil der Fall. Da wird gemauert als gäb's kein Morgen, weil sich sonst die Highend-Karren nicht mehr verkaufen ließen, mit denen die deutsche Autoindustrie das eigentliche Geld verdient.

  • Na dann warten wir mal ab wie sich der "VW Skandal" weiter entwickelt bzw. welche Auswickung er haben wird und wer/welches Land bzw. Nation davon profitiert. Bis das raus ist können wir ja noch ein bisserl weiter publizieren das Deutschland das Land ist in dem Honig und Butter fließt.

  • Andreas
    Im Augenblick kann man durchaus sagen das wir Autottechnisch das Land sind in dem Milch, Honig und meinetwegen auch Butter fließt.


    Aber ich gebe dir auch recht, das der VW Skandal noch Kreise ziehen kann an die wir heute noch überhaupt nicht denken/glauben wollen.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!