Winterfest oder nur wintertauglich

  • es gibt keine verbindliche Definition für winterfest, wintertauglich, für Winter geeignet, usw, usw. Wenn jemand mit dem Zelt unterwegs ist und das als angenehm empfindet wird er es möglicherweise als wintertauglich definieren. Wenn jemand mit einem 9 Meter Dickschiff in den Alpen steht und die Abwasserleitung zum 5 Meter entfernten Übergabepunkt friert ein, wird er schlimmstenfalls den Anwalt bemühen und weger entgangener "Urlaubsfreuden" das Fahrzeug verlassen.


    Entscheident ist was verbaut wird im Fahrzeug, Isolierung, Technik, Nutzbarkeit, usw. Dann muss man sich selber fragen ob das und wie es zu bewerten ist, oder dieses Portal mit Einzelheiten füttern, dann klappts sicherlich auch. Grüße nach Norwegen...

    Gruß aus der norddeutschen Tiefebene...

    Roland...der Kastenwagenflüsterer



    Ich unterhalte mich nur äußerst ungern mit Usern die es nicht für nötig halten ihre Beiträge mit ihrem Vornamen zu unterschreiben!


    Auch möchte ich nochmals darauf hinweisen, dass ich dieses Forum 101%ig privat ausgerichtet betreibe, auch wenn ich im richtigen Leben Händler geworden bin. Deswegen möchte ich nochmals darum bitten bei Anfragen an mein Büro gerichtet diese E-Mail Addy info ät weymo Punkt de zu verwenden, Danke

  • Ich denke, ob und in welcher Form der KAWA wintertauglich/winterfest ist, muss jeder selbst erfahren.
    Bei unserem (nicht mehr im Besitz) La STRADA Regent L haben wir bewusst ein Winterpaket mit gekauft, um auch im Winter das Fahrzeug zum Winterurlaub nutzen zu können. Bei 5 Grad Minus sind uns die Frischwasserleitungen eingefroren, obwohl das Fahrzeug natürlich beheizt war. Bei der Ursachenforschung stellten wir fest, dass die Wasserleitungen zum Teil völlig ungeschützt ( z.B.hinter dem Kühlschrankgitter) verbaut waren. Eine solche ungeschützte Stelle reicht dann aus, um das gesamte Thema Wintertauglichkeit/Winterfest grundsätzlich in Frage zu stellen.
    Bei unserem jetzigen Fahrzeug (2 WIN VARIO) haben wir ebenfalls das Winterpaket mit bestellt; bislang, toi,toi,toi auch bei niedrigen Aussentemperaturen keinerlei Probleme mit dem Frisch- und Abwasser.
    Das zum Thema KAWA und Winter.
    Gruß
    Ernst

  • Hallo Christian,


    ich möchte das mal mit Wohnwagen vergleichen. Es gibt Wohnwagen, die werden "winterfest" genannt und sind für den mitteleuropäischen Einsatz auch ausreichend. Aber es gibt auch Kabe-Wohnwagen aus Schweden, die sind "winterfest" für skandinavische Verhältnisse.


    Ein Kastenwagen - egal wie viel Aufwand man bei der Isolierung treibt, wird nie so "winterfest" sein wie ein vollintegriertes Wohnmobil. Aber wenn man einen Kastenwagen mit Superhochdach und doppelten Boden hat, dann hat man sicherlich das beste bekommen, was es im Kastenwagen-Segment gibt. Ob das im Winter am Eismeer ausreicht?

  • Hallo Christian,


    ich bin der Meinung, dass es nur bedingt wintertaugliche Kawas gibt.
    Es ist unmöglich unsere Blechkisten so zu isolieren, wie es bei Weißware (Kabe) der Fall ist.


    Und unsere deutschen Winter sind sicherlich nicht mit den norwegischen Wintern zu vergleichen.
    Auch das ein Grund, weshalb ein Kawa in Norge nie winterfest und sondern nur bedingt wintertauglich sein wird.


    Da ihr Norweger aber insgwesamt viel wetter- u. winterfester seid als wir, wirst du mit ein wenig Zähne zusammenbeißen, Experimentierfreude und Humor sicher gut über den Winter kommen.


    Hjertelig Hilsen

    Viele liebe Grüße von usch, die schreibt und moek, der liest.


    "Es ist mir völlig gleichgültig, wohin das Wasser fließt, solange es nicht in den Wein läuft."Gilbert Keith Chesterton (1874-1936), englischer Kriminalautor.

  • Unter winterfest würde ich verstehen wenn alle Systeme (Wasser, Elektrik, Toilette etc.) genauso funktionieren wie unter Plusgraden. Wintertauglich ist das du nach einem Wochenende bei -20 Grad erstens noch lebst und zweitens die Karre ohne Defekte wieder anspringt. Beides ist Pössl und Globecar auf jeden Fall so. Der Globescout hat mich bei -22 Grad überzeugt!

    Beste Grüsse,
    Regards,


    Christoph


    [COLOR="#A52A2A"]Aus dem Hintergrund müsste Rahn schiessen, Rahn schiesst.................![/COLOR]

  • Ja winterfest, tolles Wort.


    1979 war mein selbst ausgebauter Mercedes 207, in Wirklichkeit ein Hanomag-Henschel mit 75 PS Austin Benzinmotor, das einzige Auto, das bei deutlich unter - 20 in Sankt Moritz noch ansprang. Lenkung, Kupplung alles unendlich schwergängig, aber er ließ sich fahren. Dafür hatte es aus sämtlichen Wein und Sektflaschen die Korken herausgedrückt. Auto war mit 20 mm Styropor isoliert und heute würde ich mich bei ähnlicher Temperatur nicht mehr rein legen.
    Aber das Wasser war nicht eingefroren, weil schon damals die Heizrohre direkt neben den Wasserkanistern verliefen.


    Der 2. selbst ausgebaute Kastenwagen von 1984 war schon viel besser isoliert. Keinerlei Probleme. Vorher wäre der Dieselfilter zu gewesen. War auch 2x der Fall.


    Dann kamen Bürstner und Fendt Alkoven (mit Kind). Ständig Wasserleitungen eingefroren. Also Heizung und Wasser aus den Ecken heraus und gemeinsam verlegt.


    Am schlimmsten war ein Bimobil, Baujahr ca 1992, das ich allerdings wegen anderer Vorteile über 5 Jahre und 120000 km fuhr. Die Kabine eine einzige Kältebrücke. An Eingangstüre und in den Hängeschränken massiv Eis bei den geringsten Minusgraden. Das ließ sich auf Grund der bescheuerten Billigkonstruktion der hohlen Alu-Eckprofile allerdings nicht wirklich ändern. Ist auch heute noch so.
    Aber auch hier wieder Heiz- und Wasserleitungen optimiert. Kein eingefrorenes Wasser mehr und mit dem Eiskondensat an den Wänden konnte man leben. Habe auch größere Teile der Seitenwände innen und der äußeren Eckleisten mehrmals ersetzt.
    Und überall in die Küchen einen extra Trinkwassertank mit 15-20 ltr und Tauchpumpe plus zweitem Wasserhahn eingebaut, beheizt.


    Und der jetzige Kastenwagen fürchtet keine Minusgrade, trotz eher kleiner Heizung C 3402. Maßgefertigter 100 l - Tank ist mit dünnen Heizschlangen unterlegt, Trinkwassertank hat einen eigenen kleinen Heizungsausströmer. Warm- und Kaltwasserleitungen sind auf der ganzen Kürze (absichtlich kurz geplant, möglich durch Doppelboden) direkt parallel mit der Heizung verlegt. Hat den verschmerzbaren Nach/Vorteil, dass es kein wirkliches Kaltwasser mehr gibt.
    Habe während der ganzen Zeit nicht einen Tropfen Kondensat gesehen, obwohl noch einiges nacktes Blech vorhanden ist. Isolierungsstärken überall 30 - 50 mm.


    Warum schreib ich einen ganzen Roman?


    1. Um ein bisschen anzugeben.
    2. Um zu zeigen, dass ein Kastenwagen, sofern man an den richtigen Stellen selbst nachbessert, relativ winterfest sein kann. Stichwort Heizrohre-Wasserrohre, zusätzliche sinnvolle Heizungsausströmer.
    3. Um zu behaupten, dass ein sorgfältig ausgebauter, gut isolierter Kawa wesentlich winterfester sein kann als ein Serien-Kabinenauto.
    4. Um meinem Zweifel Ausdruck zu geben, dass ein Pössl etc bei mehreren Tagen - 20 winterfest sein kann. Miserable Isolierung von vielfach 0 über 3 bis maximal 20 mm können das in meinen Augen nicht.
    Wenn doch, möchte ich gerne mal dabei sein. Aber die Truma C4 oder C6 wirkt vielleicht Wunder.


    Winterliche Grüße vom Ammerlago

  • Zitat

    4. Um meinem Zweifel Ausdruck zu geben, dass ein Pössl etc bei mehreren Tagen - 20 winterfest sein kann. Miserable Isolierung von vielfach 0 über 3 bis maximal 20 mm können das in meinen Augen nicht.
    Wenn doch, möchte ich gerne mal dabei sein. Aber die Truma C4 oder C6 wirkt vielleicht Wunder.


    Unser Globescout und unser jetziger Roadcruiser sind ohne Problem auch dauerhaft bis minus 20 Grad winterfest. Für Temperaturen jenseits von minus 10 Grad sind aber verschiedene Optimierungsmaßnahmen wie z.B. nachträgliches isolieren der Hecktüren, Außenisomatte Fahrerhaus, Anpassungen/Optimierung im Bereich Heizungsverrohrung etc.pp. notwendig. Wir fahren regelmäßig zum Wintercamping (Skifahren) und das tiefste was wir mit dem Globescout und unserer Nordstar Kabine jeweils mal mitgemacht haben war minus 28 Grad.


  • Um deine Zweifel zu zerstreuen: Blick am 3.2.2012 aus dem Fenster meines Globescout am CP Kalte Quelle, Würzburg, auf den Main. Temperatur -22 Grad um 11.00 Uhr. Wir waren da 3 Tage.
    [attach]27567.vB[/ATTACH]

  • Also, ich würde meinen Globescout 2012 als wintertauglich bezeichnen - hier meine Erfahrungen vom WE in Willingen (Upland):


    Ankunft Freitag 16:00 - Abfahrt Sonntag 15:00 Uhr


    Da der Stellplatz voll war, standen wir auf dem Parkplatz am Lagunenbad autark.


    1. Wetterlage


    Nacht von Freitag auf Samstag : -11 Grad
    Samstag tagsüber: -5 Grad
    Nacht von Samstag auf Sonntag : -5 Grad
    Sonntag tagsüber: -2 Grad


    Alle Tage strammer Wind 3 - 4 bft


    2. Energieversorgung:


    grüne Tankflasche mit 60/40 Winter LPG
    graue Propanflasche zur Sicherheit
    2 Batterien a 92 Ah
    Alle Lampen LED
    kein Fernseher - Sat o.ä.


    3. Fahrzeugausstattung:


    Wigo Matte auf Front- und Türscheiben
    Heizungsdüse zur Hecktüre vorhanden
    Heizungsschläuche unter dem Wassertank und dem Küchenblock


    Wir haben die Heizung tagsüber auf Stellung 3,5 (21 Grad) und nachts auf der Stellung 2,5 (16 Grad) betrieben.
    Gasverbrauch: 9 kg (auch das Butan kam also problemlos aus der Bottel)
    Stromverbrauch: das "Schätzeisen" zeigte bei der Abfahrt immer noch 12,2 Volt
    Weder das Frisch- noch das Abwasser sind eingefroren.


    Auf Grund der schlechten Isolierung der Türen und der damit verbundenen Strahlungskälte und der doch starken Fußkälte kann ich das Prädikat "winterfest" hier nicht vergeben.


    Trotzdem: wir hatten ein tolles WE, das Auto hat prima funktioniert und wir mussten nicht wie unser Nachbar den Motor immer wieder zwischendurch laufen lassen- das war sehr nervig.


    Bilder sind im Album.

  • Norm EN 1646


    Und jetzt ?


    In welchem Teil der Norm und in welchem Anhang steht was ?


    Gib doch hier mal ein paar detailliertere Infos - es hat schließlich nicht jeder ein Abo beim Beuth-Verlag um in der Norm nachzulesen.


    BTW: Bei meinen Beträgen handelt es sich nur um gefühlte Erfahrungen und nicht um normgerechte Klassifizierungen - falls ich mich hier schlecht ausgedrückt habe bitte ich das zu entschuldigen.

  • Vorletztes Wochenende Langeweile und mit beiden Kindern und Hund an die Küste. Gemessene Aussentemperatur Nachts -6°C. Innen knapp über 20° (Kinder liegen vorn und ich habe keine Thermomatte fürs Fahrerhaus). Hund lag vor Schiebetür, fing den Windzug/Kaltluft ab und freute sich, dass es für ihn nicht zu warm wurde :D, Morgens an den Heckklappen im Kofferraum Eis.


    Ansonsten hat alles super funkitoniert.


    Nur den Eisklumpen an der Aussenhaut unterhalb des Kamins musste ich abschlagen ;)


    Chrischan

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!